In der März-Ausgabe von Psychological Science [auch Bild-Quelle] erscheint ein Artikel (B. J. Bushman et al. Psychol. Sci. 18, 204–207; 2007) über den Zusammenhang von religiöser Indoktrination und Gewalt. Dazu haben die Forscher eine Geschichte aus dem Alten Testament (nach Buch der Richter, 19-20, oder, auch 'schön', The Skeptic's Annotated Bible, 19-20) Studenten vorgelegt zweier Universitäten vorgelegt, die eine in Utah (Brigham Young University), die andere in Amsterdam (Vrije Universiteit). Nicht sehr überraschend, geben 99 % aller Studenten der Brigham Young University an, an Gott und die Bibel zu glauben, wohingegen "nur" 50 % der Amsterdamer Studenten an Gott glauben und 27 % an die Bibel.
There once was a man and his concubine from the Israeli tribe of Ephraim who were travelling in the land of Benjamin, another Israeli tribe. As the couple dined in the city of Gibeah, a mob assembled outside and pounded on the door. The mob captured the concubine, then raped and beat her to death. The man collected her corpse the next day and travelled home. The other tribes of Israel were outraged at the crime, assembled an army and razed several Benjamite cities, killing every man, woman, child and animal they could.
Around 500 students recently read a version of this story, which is based on a passage from the Old Testament, as part of a psychological study. For half of the participants the tale contained an additional passage: when the man returned home, his tribe prayed to God and asked what they should do. God commanded the tribe to "take arms against their brothers and chasten them before the Lord".
Außerdem erzählten die Forscher der einen Hälfte der Teilnehmer wahrheitsgemäß, dass die entsprechende Passage aus der Bibel stammt, wohingegen die anderen hörten, die Geschichte stamme aus einer bei einer archäologischen Expedition entdeckten Schriftrolle.
Nachdem die Studenten die Geschichte gelesen hatten (mit oder ohne die eingefügte Aufforderung Gottes zur Rache/Bestrafung), wurden sie in Zweiergruppen aufgeteilt und mussten in einem einfachen Reaktionstest gegeneinander antreten. Der Gewinner konnte dann dem Verlierer mit Lärm bis zu 105 Dezibel (laut wie ein Feueralarm) beschallen. Wie laut jemand tatsächlich aufdreht, ist ein Maß für dessen Aggression.
Religiöse Menschen sind nicht von sich aus aggressiver als nicht-religiöse, und keiner behauptet, dass die Bibel nur aus solchen Geschichten bestehe. Bedenklich an dieser Untersuchung stimmt mich aber, dass religiöse Menschen tatsächlich ein höheres Gewaltpotential haben, wenn sie glauben, dass diese Gewalt von Gott gebilligt oder gar gefordert wird.
Nun kommt das ja eigentlich nicht überraschend. Terrorismus islamischer Fundamentalisten, christliche Fundamentalisten, die Ärzte bedrohen oder gar erschießen, weil sie in Kliniken arbeiten, die auch Abtreibungen durchführen, oder gewaltbereite jüdische Fundamentalisten wie der jüdisch-fundamentalistische Student, der Jitzchak Rabin erschoss, sind nichts Neues. Nur wird gerne behauptet, diese Menschen wären nicht wirkliche Gläubige, sondern hätten etwas 'falsch verstanden'. Diese Untersuchung deutet eher darauf hin, dass sie sich nur die 'falschen' Abschnitte aus ihren jeweiligen Büchern ausgesucht haben (oder zu lesen bekamen).
Friede sei mit Euch...
MfG,
JLT
Nachdem die Studenten die Geschichte gelesen hatten (mit oder ohne die eingefügte Aufforderung Gottes zur Rache/Bestrafung), wurden sie in Zweiergruppen aufgeteilt und mussten in einem einfachen Reaktionstest gegeneinander antreten. Der Gewinner konnte dann dem Verlierer mit Lärm bis zu 105 Dezibel (laut wie ein Feueralarm) beschallen. Wie laut jemand tatsächlich aufdreht, ist ein Maß für dessen Aggression.
As expected, the Brigham Young students were more aggressive (i.e. louder) with their blasts if they had been told that the passage they had previously read was from the bible rather than a scroll. Likewise, participants were more aggressive if they had read the additional verse that depicts God sanctioning violence.[Quelle: Psychological Science]
At the more secular Vrije Universiteit, the results were surprisingly similar. Although Vrije students were less likely to be influenced by the source of the material, they blasted more aggressively when the passage that they read included the sanctioning of the violence by God. This finding held true even for non-believers, though to a lesser extent.
Religiöse Menschen sind nicht von sich aus aggressiver als nicht-religiöse, und keiner behauptet, dass die Bibel nur aus solchen Geschichten bestehe. Bedenklich an dieser Untersuchung stimmt mich aber, dass religiöse Menschen tatsächlich ein höheres Gewaltpotential haben, wenn sie glauben, dass diese Gewalt von Gott gebilligt oder gar gefordert wird.
Nun kommt das ja eigentlich nicht überraschend. Terrorismus islamischer Fundamentalisten, christliche Fundamentalisten, die Ärzte bedrohen oder gar erschießen, weil sie in Kliniken arbeiten, die auch Abtreibungen durchführen, oder gewaltbereite jüdische Fundamentalisten wie der jüdisch-fundamentalistische Student, der Jitzchak Rabin erschoss, sind nichts Neues. Nur wird gerne behauptet, diese Menschen wären nicht wirkliche Gläubige, sondern hätten etwas 'falsch verstanden'. Diese Untersuchung deutet eher darauf hin, dass sie sich nur die 'falschen' Abschnitte aus ihren jeweiligen Büchern ausgesucht haben (oder zu lesen bekamen).
People often choose to ignore the violent side to religion, says John Hall, a sociologist at the University of California, Davis, and they tend to dismiss those who commit religiously inspired violence as members of the fringe. "There are built-in cultural lenses that we use to dissociate religion from violence," he says. "When we see religious movements that are prophetically inspired and engaged in violence, there's a cultural tendency to say 'oh, they're not really religious'."[Quelle: news@nature]
That view represents a misleading, selective interpretation of most religious canons, agrees theologian Hector Avalos of Iowa State University in Ames. "People who choose the violent interpretation are no less arbitrary than those who choose the peaceful one," he says. Avalos has proposed a radical solution to theologically inspired violence — cut the violent passages out of the scripture.
Friede sei mit Euch...
MfG,
JLT
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