11 September 2007

Biomedizin in Israel.

In der aktuellen Zeit gibt es einen sehr interessanten Artikel zur Haltung zur Biomedizin in Israel.

Künstliche Befruchtung, Präimplantations- und Pränataldiagnostik (PID bzw. PND), Abtreibung, Embryonale Stammzellen, Klonen - all das sind in Deutschland heiß diskutierte Themen, die in Israel weit weniger Kontroversen auslösen.
Tatsächlich ist Israel in vieler Hinsicht extrem, wenn es um die Fortpflanzungsmedizin geht. Was anderswo heiß diskutiert oder sogar verboten ist, wird hier akzeptiert. So erlaubt Israel die Leihmutterschaft, sofern ein gesetzlich vorgeschriebenes Komitee der Vereinbarung zugestimmt hat. Seine Samenbanken stehen Singlefrauen wie Lesben offen. Stirbt ein Mann, etwa bei einem Unfall, so darf ihm nach dem Tod Sperma entnommen werden, damit seine Frau sich befruchten lassen kann. Die Präimplantationsdiagnostik (PID), bei der Embryonen vor der Einpflanzung im Reagenzglas [Anm.: Bei einer künstlichen Befruchtung] auf Genschäden untersucht und aussortiert werden, ist hier eine Routineprozedur.

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Wollte man in der Biomedizin, insbesondere in den Bereichen Fortpflanzung und Verwertung von Embryonen, zwei globale Gegenpole bezeichnen, so wären dies Israel und Deutschland – der eine Staat extrem liberal und wenig reguliert, der andere eher restriktiv. Nach einer vergleichenden Untersuchung aus den neunziger Jahren fanden es zwei Drittel der israelischen Humangenetiker unverantwortlich, wissentlich ein Kind mit schweren Erbschäden zur Welt zu bringen. Nur acht Prozent der deutschen Kollegen teilten diese Ansicht.
In Deutschland müssen bei einer künstlichen Befruchtung alle produzierten Embryonen auch implantiert werden, da Embryonen bei uns nicht zerstört werden dürfen. Aus dem gleichen Grund wird auch keine PID durchgeführt: Selbst wenn festgestellt würde, dass der Embryo Träger beispielsweise einer Erbkrankheit ist, müsste er trotzdem implantiert werden. PND dagegen ist erlaubt, aber wiederum nicht, eine Schwangerschaft aufgrund einer schweren Behinderung des Fötus abzubrechen. Die betroffene Frau kann allerdings wegen einer "schweren seelischen Belastung" eine Abtreibung durchführen lassen.

Ich finde das Embryonenschutzgesetz in Deutschland absurd. Bezogen auf PID und künstliche Befruchtung wäre es sehr viel sinnvoller, beispielsweise sechs Embryonen zu produzieren und nur die beiden "Besten" zu implantieren - das erhöht die Erfolgschancen und senkt die Gefahr von Mehrlingsgeburten. Der Schutz eines maximal vier Tage alten Zellhaufens wird in Deutschland über die Gesundheit der Frau gestellt - und auf der anderen Seite kann ein bis zu zwei Monate alter Fötus abgetrieben werden (nicht, dass ich das schlecht finde. Es ist nur völlig unlogisch). Und insbesondere bei Trägern einer Erbkrankheit stellt die PID die einzige Möglichkeit dar, sicherzustellen, ein gesundes Kind zu bekommen.

Woran liegt es also, dass es in Israel diese Probleme nicht gibt? Natürlich an der Religion.
Tatsächlich lassen sich einige Unterschiede zwischen Israel und Deutschland aus der Religion erklären. So ist der Embryo nach christlichem Verständnis ab der Verschmelzung von Eizelle und Samen ein menschliches Wesen und steht unter gesetzlichem Schutz. Nach jüdischem Glauben vollzieht sich die Entwicklung des Fötus zum menschlichen Wesen in Stufen und ist erst mit der Geburt vollständig abgeschlossen.

[...]

Embryonen außerhalb des weiblichen Körpers sind nach jüdischem Verständnis keine menschlichen Wesen, sondern ein besonderer Stoff, mit dem es achtsam umzugehen gilt. Achtsamer Umgang kann auch bedeuten, die Embryonen für die Forschung zu verwerten. Nicht zufällig zählen Israels Wissenschaftler zu den Pionieren der [Anm.: embryonalen] Stammzellforschung.
Die christlich geprägte Vorstellung, schon eine befruchtete Eizelle sei schützenswert, ist meiner Meinung nach ein Aberglaube, der noch auf Vorstellungen zurückgeht, das männliche Spermium wäre schon ein Miniaturmensch, der die Eizelle (und die Gebärmutter) nur zur Ernährung braucht. Dies als Grundlage für die Gesetzgebung zu verwenden, ist lachhaft. Außerhalb des menschlichen Körpers ist ein Embryo nur ein Zellhaufen, kein potenzieller Mensch. Selbst ein implantierter Embryo ist noch kein Mensch. Er hat weder ein Bewußtsein, noch ein Schmerzempfinden. Bis zur 24-27. Schwangerschaftswoche hat ein Fötus noch nicht mal messbare Hirnströme [siehe z. B. hier, relevanter Ausschnitt hier].

Das mit dem Schutz des Embryos verbundene Verbot, embryonale Stammzellen, die nach 2002 generiert wurden, zur Forschung zu verwenden, kommt einem Forschungsstop gleich. Der deutsche Stammzellforscher Oliver Brüstle, der israelische Stammzellen nach Deutschland importiert hat, erhielt gar Morddrohungen. Ein Patent des Forschers, das dieser in Zusammenhang mit embryonaler Stammzellforschung angemeldet und erhalten hatte, ist auf Anstrengungen von Greenpeace hin teilweise wieder gekippt worden. Und das alles nicht etwa aufgrund von rationalen Überlegungen, sondern aufgrund von Uninformiertheit und "Glauben".

Aber damit sind wir ja in "guter" Gesellschaft. Bush hat zweimal die Entscheidung seines Senats, das Stammzellgesetz zu lockern und auch nach 2001 produzierte Stammzellen in der öffentlich geförderten Forschung zuzulassen, durch ein Veto rückgängig gemacht [in der Fußnote] - seine persönliche Ideologie ist ihm offenbar wichtiger als Demokratie.

MfG,
JLT






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5 Kommentare:

Waffram said...

Ich stimme Dir uneingeschränkt zu, soweit es die Stammzellenforschung und die Fortpflanzungsmedizin betrifft. Insbesondere, soweit christlich gefärbte Argumente verwendet werden (gibt es eigentlich noch eine andere Religion, die sich ähnlich hervortut? Muss ich mal prüfen).

Eine Anschauung, die ungeborenes Leben ab der Befruchtung (und in der katholischen Kirche durchaus auch schon vorher) schützen möchte, aber nach der Geburt zumindest passiv und durchaus auch aktiv an massenhaftem Sterben beteiligt ist (mein Liebling ist „Seid fruchtbar und mehret euch“ – wo ihr was zu Essen herkriegt interessiert keinen. Aber auch Kriege sind immer gerne genommen), kann ich argumentativ nicht ernst nehmen.

Mal davon abgesehen, dass Länder, in denen die Stammzellenforschung restriktiv gehandhabt wird wohl nur wenige Probleme darin sehen werden, die Ergebnisse zu nutzen.

Bedenken habe ich allerdings bei PID und PND. Beispiel: Wer entscheidet und nach welchen Kriterien was die „besten“ Embryonen sind? PND wird in Indien und China schon recht fleißig verwendet, um männlichen Nachwuchs sicher zu stellen. Trotz offiziellem Verbot. Weiblichkeit als Behinderung (Ok, man sollte auch sehen, dass dieses Länder auf die Art vermutlich recht effektiv die Bevölkerungszahl senken werden...).

Ich bin nicht gegen PID und PND. Es sollte allerdings Regeln geben. Sonst fangen wir nämlich bald an, uns den Wunschmenschen zusammen zu basteln. Wenn man sich dann noch die heutigen Hunderassen ansieht und schon mal mitbekommen hat, dass viele Paare sich Kinder mit der Begründung „niedlich“ wünschen, sollte man sich denken können, worauf das hinausläuft. Ideologische und rassistische Kriterien sind dagegen beinahe schon harmlos.

Die weiteren Schwierigkeiten sehe ich darin, die Regeln zu definieren (ja, die Kirche wird mitmischen) und sie anschließend einzuhalten. Gesellschaften ändern sich und mit ihnen die Ansichten.

Menschliche Rationalität sollte man nicht mit Vernunft verwechseln (ich war schon immer dafür, mindestens ein „sapiens“ aus „Homo sapiens sapiens“ zu streichen. Mindestens).

Dazu kommt die menschliche Eigenschaft, die Folgen des eigenen Handelns nicht abschätzen zu können. PID und PND werden die Menschheit verändern. Kann man vorhersagen auf welche Weise? Und kann man das akzeptieren?

Und zu Mr. Bush fällt mir nichts ein. Wirklich nicht.

Anonymous said...

Um mal Matt Ridley zu zitieren:
"The best defense against designer-babys is to swamp the public with knowledge"

Wenn man den Leuten klar machen kann, dass das Wechselspiel von Genotyp und Umwelt den Phänotyp hervorbringt, und dass es keine "Intelligenzgene" etc gibt, dass es keine genetische (mono- oder oligokausale) Determination gibt, die darüber entscheidet, ob einer zum Maurer oder Mathematiker taugt, wäre wohl schon viel gewonnen.
Dass man aber durch PID eventuell schwerwiegende Gendefekte entdecken kann, bevor ein Kind geboren wird, das sein Leben lang auf intensive Pflege angewiesen ist, wird nicht als gesellschaftlicher Fortschritt gewertet, sondern in eine Ecke mit Eugenik gestellt.

War eigentlich Jesus nach der christlichen Menschendefinition ein Mensch? Er ging ja immerhin aus einer unbefruchteten Eizelle hervor.

Waffram said...

@mrs

Wenn man den Leuten klar machen kann, dass das Wechselspiel von Genotyp und Umwelt den Phänotyp hervorbringt, und dass es keine "Intelligenzgene" etc gibt, dass es keine genetische (mono- oder oligokausale) Determination gibt, die darüber entscheidet, ob einer zum Maurer oder Mathematiker taugt, wäre wohl schon viel gewonnen.

Wenn..

War eigentlich Jesus nach der christlichen Menschendefinition ein Mensch? Er ging ja immerhin aus einer unbefruchteten Eizelle hervor.

Jesus war ein Mensch. Nur Joseph war möglicherweise etwas leichtgläubig.

Anonymous said...

Wenn blödes Gerede wehtun würde wäre waffram Tag und Nacht am schreien...
Jesus ist nach christlicher Lehre sowohl Mensch als auch Gott zu gleich. Was das mit seinem Ziehvater Joseph zu tun hat weiß waffram alleine (wenn überhaupt).

Hier wird jetzt definitiv die Ebene der Wissenschaft verlassen. Ob ein Mensch mit der Zeugung oder mit der Geburts Mensch ist entscheidet kein Wissenschaftler der Welt. Und daher kann man keinem einen Vorwurf machen wenn er das Beseitigen "schwächerer" Embryonen als Tötung (oder auch als Mord) ansieht. Das Leben (das ein befruchtete Eizelle definitiv in sich trägt) zu beenden steht dem Menschen eben der christlichen Ansicht nach nicht zu. Der Mensch ist nicht der Herr über Leben und Tod. Er kann nichts und niemandem das Leben wieder geben, dem er es zu Unrecht genommen hat. Demut vor dem Leben ist eine große Tugend, auch wenn der Mensch (und Frau Schu) sicherlich lieber Gott spielen würden.

JLT said...

@waffram:

"Bedenken habe ich allerdings bei PID und PND. Beispiel: Wer entscheidet und nach welchen Kriterien was die „besten“ Embryonen sind? PND wird in Indien und China schon recht fleißig verwendet, um männlichen Nachwuchs sicher zu stellen. Trotz offiziellem Verbot. Weiblichkeit als Behinderung (Ok, man sollte auch sehen, dass dieses Länder auf die Art vermutlich recht effektiv die Bevölkerungszahl senken werden...)."

Das hätte ich etwas genauer formulieren sollen.
Bei der künstlichen Befruchtung kann man vor dem Einpflanzen auch ohne PID sehen, welche Embryonen gesund (="besser") sind, sich z. B. normal teilen, und welche nicht. Man schätzt, dass sich nach einer natürlichen Befruchtung im Körper weniger als die Hälfte der Embryonen tatsächlich implantieren und über die ersten Stadien hinaus kommen. Dieser Anteil wird noch geringer, je älter die Frau ist. Paare, die sich zur künstlichen Befruchtung entschließen, sind i. d. R. schon relativ alt und konnten auf normalen Wege kein Kind bekommen, der Anteil an "erfolgreichen" Embryonen ist also noch niedriger. Darum nimmt man in Deutschland drei Embryonen zur künstlichen Befruchtung. Trotzdem bekommen die meisten Frauen, bei denen es klappt, nur ein Kind, es pflanzt sich also höchstens jeder dritte Embryo ein (wenn es denn beim ersten Versuch klappt).
Was ich damit sagen will: in Deutschland muss man auch Embryonen implantieren, von denen man *weiß*, dass sie sich höchstwahrscheinlich nicht implantieren werden, weil sie sich nicht richtig geteilt haben etc.. Man nimmt in Kauf, dass sich die Frau einer weiteren Runde der nicht ganz Komplikationslosen Hormonbehandlung unterzieht, das Paar eine weitere Runde Hoffen und Bangen durchmacht usw., nur um Embryonen zu schützen, die ihrem äußeren Anschein nach sich soundso nicht implantieren würden.
In anderen Ländern ist neben Unfruchtbarkeit auch das Vorliegen einer Erbkrankheit bei einem der Elternteile in spe ein Grund, sich eine künstliche Befruchtung zu unterziehen. Mit Hilfe von PID können die Embryonen darauf untersucht werden, ob sie Träger des defekten Gens sind oder nicht. Ich sehe nicht, was unethisch daran ist, zu wollen, dass das eigene Kind gesund ist. Viele betroffene Paare entscheiden sich ohne die Möglichkeit von PID dagegen, ein Kind zu bekommen, immerhin ist "Chance" 50 %, dass das Kind Träger des Gendefekts sein wird.
Allgemein wird bei PID nur auf besonders häufige oder schwere Erbkrankheiten gescreent. Alles andere ist technisch gar nicht möglich. Man *muss* es auch nicht machen lassen. Und es ist soundso nur bei einer künstlichen Befruchtung möglich.

PND ist natürlich prinzipiell jedem zugänglich und es ist wieder die Frage, was man darunter versteht. Jedes Mal, wenn eine schwangere Frau eine Ultraschall-Untersuchung machen lässt, ist das eine Pränataldiagnostik. Ich habe es in diesem Fall wieder auf die Untersuchung auf Gendefekte bezogen (viel mehr ist innerhalb der ersten zwei Schwangerschaftsmonate eh nicht möglich, höchstens sehr schwere Fehlbildungen sind möglicherweise zu erkennen). Was mich an der bestehenden Regelung stört, ist die Scheinheiligkeit. Eine Abtreibung innerhalb der ersten zwei Monate ist erlaubt, sie ist auch bei einer festgestellten Behinderung des Fötus möglich, aber man darf natürlich nicht sagen, dass das der Grund ist, sondern die Frau muss behaupten, sie käme mit einem behindertem Kind psychisch nicht zurecht. Wie gesagt, ich finde es legitim, ein gesundes Kind haben zu wollen und ich finde auch, dass eine Abtreibung innerhalb der ersten zwei Monate völlig in Ordnung ist.

Ich bin gegen Spätabtreibungen, egal aus welchem Grund. Da finde ich die bestehende Regelung in Deutschland gut, dass das nur möglich ist, wenn Gefahr für "Leib und Seele" der Mutter besteht.
An Reglementierung ist das schon fast ausreichend. Entweder, es *ist* in Ordnung, eine Abtreibung in den ersten zwei Monaten durchzuführen, oder es ist es eben nicht. Wieder: es ist niemand *gezwungen*, eine PND durchführen zu lassen. Himmel, gerade hat eine Freundin von mir ein Kind bekommen, und sie hat sich nicht mal sagen lassen, ob es ein Junge oder Mädchen wird. Und erst recht ist niemand gezwungen, eine Abtreibung durchführen zu lassen, wenn etwas gefunden wird. Aber ob die Frau/die Eltern ein Fötus mit einer schweren Behinderung abtreiben lassen wollen oder nicht, bzw. sich in der Lage sehe, ein Kind mit einer schweren Behinderung zu betreuen, ist meiner Meinung nach ihre eigene (Gewissens-)Entscheidung.

"Ich bin nicht gegen PID und PND. Es sollte allerdings Regeln geben. Sonst fangen wir nämlich bald an, uns den Wunschmenschen zusammen zu basteln. Wenn man sich dann noch die heutigen Hunderassen ansieht und schon mal mitbekommen hat, dass viele Paare sich Kinder mit der Begründung „niedlich“ wünschen, sollte man sich denken können, worauf das hinausläuft. Ideologische und rassistische Kriterien sind dagegen beinahe schon harmlos."

Ein "Wunsch"-Kind zusammenzubasteln, ist eben nicht möglich. Erstens sind es ja immer noch die Gene der Eltern, die da zusammenkommen. Zwei strohblonde Eltern können einfach kein schwarzhaariges Kind bekommen. Es könnte in jedem Fall nur aus den Gen-Varianten der Eltern ausgewählt werden. Zweitens gehen die allermeisten Eigenschaften und auch Krankheiten nicht auf ein bestimmtes Gen/Allel zurück. Es gibt kein Gen für "niedlich" (siehe auch MRSs Kommentar). "Designer"-Babys sind technisch nicht möglich.


@ anonymus:

"Hier wird jetzt definitiv die Ebene der Wissenschaft verlassen. Ob ein Mensch mit der Zeugung oder mit der Geburts Mensch ist entscheidet kein Wissenschaftler der Welt. Und daher kann man keinem einen Vorwurf machen wenn er das Beseitigen "schwächerer" Embryonen als Tötung (oder auch als Mord) ansieht. Das Leben (das ein befruchtete Eizelle definitiv in sich trägt) zu beenden steht dem Menschen eben der christlichen Ansicht nach nicht zu. Der Mensch ist nicht der Herr über Leben und Tod. Er kann nichts und niemandem das Leben wieder geben, dem er es zu Unrecht genommen hat. Demut vor dem Leben ist eine große Tugend, auch wenn der Mensch (und Frau Schu) sicherlich lieber Gott spielen würden."

Jesus klammere ich aus der Diskussion mal aus, da habe ich nichts mit am Hut. Zum Rest:

Genau, es ist die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, ob er das als Tötung empfindet oder nicht. Medizinisch gesehen wird zwischen Leben und Tot durch das Vorhandensein von Gehirnströmen unterschieden. Ich finde, dass ein Staat die Gesetze aufgrund objektiver Kriterien und nicht aufgrund der persönlichen Meinungen einer bestimmten Gruppe von Leuten festlegen sollte. Alles, was Du anführst, sind Gründe, die Deinem Glauben entsprechen – schön für Dich, Du brauchst weder PID, noch PND in Anspruch nehmen, brauchst weder künstliche Befruchtung noch eine Abtreibung durchführen lassen. Aber mit welchem Recht willst Du anderen, die Deinen Glauben nicht teilen, diese auf Deinem Glauben basierte Meinung aufzwingen?

Die Amish-People in Amerika glauben, dass sie einfach leben sollten, weil Jesus einfach gelebt hat und verzichten darum im alltäglichen Leben auf moderne Errungenschaften. Würdest Du Dir von denen vorschreiben lassen, den Strom abzustellen und auf Dein Auto zu verzichten?

Ich nicht.