30 July 2008

Mustererkennung.


Gab es nicht auch mal eine Pizza, die wie die Jungfrau Maria ausgesehen haben soll?

MfG,
JLT


[Quelle: Indexed]

28 July 2008

Keine Schöpfungslehre an Zürcher Schulen.

Hui, in der Schweiz scheinen die Kreationisten doch um einiges aktiver zu sein als z. B. in Deutschland, wenn auch ohne Erfolg:

In Zürichs Schulen sollen Evolutionstheorie und Schöpfungslehre nicht gleichwertig nebeneinander behandelt werden. Die Kantonsregierung lehnt ein entsprechendes Postulat von drei Kantonsparlamentariern der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU) entschieden ab.
[Quelle: Jesus.ch]

Vielleicht kann mich einer meiner Schweizer Leser aufklären: Was ist denn die EDU für ein Verein? Gibt es von denen noch mehr Bestrebungen, Kreationismus in den Schulunterricht zu bekommen?

MfG,
JLT


Nachtrag 29.07.08: Andreas hat einen ausführlicheren Beitrag dazu: 'Nur ein wenig Schöpfungslehre für Zürcher Schulen' (außerdem ist er pessimistischer als ich, wie man schon am Titel sieht...).

Ich verstehe ID. Oder auch nicht. (6)

Dieses Post ist Teil meiner Besprechung des neuesten Dembski-Machwerks (Ko-Autor: Sean McDowell), 'Understanding intelligent design in plain language'. Das einleitende Post findet sich hier.



Das dritte Kapitel: 'The surprising truth'

"Die überraschende Wahrheit" des dritten Kapitels ist der Mangel an echten Belegen einer "darwinschen" Evolution, jedenfalls laut McDowell und Dembski. "Darwinisten" hielten nur deshalb daran fest, weil sie sich weigerten, die Schwächen "ihrer" Theorie zu betrachten. In Wirklichkeit sprächen alle wissenschaftlichen Belege für einen intelligenten Designer. Diese Sichtweise habe sich nur deshalb nicht durchgesetzt, weil die "Darwinisten" in der Mehrheit sind und die Medien kontrollieren, obwohl sie in Wirklichkeit in der Minderheit sind. Letzteres zeigt eindeutig, wie schwach die Belege für Evolution seien.
Darwinian evolution is the predominant view held by most scientists today. Even so, truth is not determined by majority vote. The majority of scientists have been many times in the past – as when they initially rejected plate tectonics because they thought continents were immovable – and they will most certainly be wrong again in the future. [S. 48]
Even though Darwinism exerts enormous influence in universities, the media, and Hollywood, the public remains unconvinced. Studies typically show that between 40 and 45 percent of the public holds a recent-creation view, and another 40 to 45 percent holds that God somehow used evolution as His means to create. Only around 10 percent hold strict Darwinism.
Darwinists would like to believe that people are skeptical of Darwin's theory because they've been religiously indoctrinated and haven't been properly educated. But this is a curious claim to make given that, for the past 40 years, public scools have exclusively taught Darwinism. Rather than a problem of education, the problem is one of evidence: Darwinism just doesn't have the goods. [S. 49]
Das ergibt so richtig Sinn.

Wenn die absolute Mehrheit der Wissenschaftler in der ganzen Welt die wissenschaftlichen Belege der Evolutionstheorie für überzeugend halten, dann bestimmt die Mehrheit nicht die "Wahrheit". Woraufhin die Ergebnisse von Umfragen unter Amerikanern als "Beweis" dafür präsentiert werden, dass die Belege nicht überzeugend seien...

Aber das ist noch nicht alles, was an diesen beiden Abschnitten nicht stimmt. Sie behaupten, in öffentlichen Schulen wäre ausschließlich "Darwinismus" gelehrt worden – und bringen auf der nächsten Seite [S. 50] als Beispiel für die "Verfolgung" von "Intelligent design"-Vertretern (aka Kreationisten) den Fall Roger DeHart, der trotz mehrfacher Aufforderung, ausschließlich den Lehrbuchstoff zu vermitteln, beispielsweise Material aus "Of Panda's and People" im Unterricht verwendete. Of Panda's and People ist das "Lehrbuch", das im Dover-Gerichtsverfahren 2005 als ein Beleg der religiösen Natur von ID verwendet wurde. Ursprünglich ein kreationistisches "Lehrbuch", wurde nach einem Gerichtsurteil, das die Vermittlung der Schöpfungslehre im Unterricht verbot [Edwards vs Aguillard, 1987, man vergleiche mit der nebenstehenden Grafik], für eine neue Auflage einfach jede Erwähnung von creator und creation durch designer oder intelligent design ersetzt. Mindestens an einer Stelle wurde beim offenbar manuellen Ersetzen ein Fehler gemacht, so dass aus creationists --> cdesign proponentsists wurde [The Panda's Thumb: 'Missing link: "cdesign proponentsists"', auch Bild-Quelle].

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24 July 2008

Skandal! PZ ist ein böser Mann.

Er hat 'The God Delusion' von Richard Dawkins entweiht:

By the way, I didn't want to single out just the cracker, so I nailed it to a few ripped-out pages from the Qur'an and The God Delusion.
Ich erwarte minütlich, dass die EAC Todesdrohungen an ihn schickt.

MfG,
JLT


Nachtrag: Ich bin gespannt, wie sich das noch entwickelt. In den vier Stunden (etwa), seit PZ sein 'The great desecration'-Post veröffentlicht hat, hat er es schon auf fast 0,01 % *aller* Blogposts gebracht, die darauf verlinken (Linie in orange). Nicht schlecht.


Die blaue Linie zeigt den Anteil aller Posts, die auf das ursprüngliche 'It's a frackin' cracker'-Post verlinkt haben und zum Vergleich in grün der Anteil aller Posts, die irgendeinen der ScienceBlogs.com-Blogs verlinken.

23 July 2008

Ich verstehe ID. Oder auch nicht. (5)

Dieses Post ist Teil meiner Besprechung des neuesten Dembski-Machwerks (Ko-Autor: Sean McDowell), 'Understanding intelligent design in plain language'. Das einleitende Post findet sich hier.

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Das zweite Kapitel: 'Intelligent design to the rescue!' (Forts.)

Das letzte Drittel dieses Kapitels erinnert mich frappierend an die "Bundestagsrede" von Loriot:



Ein kleiner Ausschnitt daraus, falls Ihr keine Lust habt, Euch das Video anzuschauen:
Meine Damen und Herren!

Politik bedeutet, und davon sollte man ausgehen, das ist doch, ohne darum herum zu reden, in Anbetracht der Situation, in der wir uns befinden. Ich kann meinen politischen Standpunkt in wenigen Worten zusammenfassen:
Erstens das Selbstverständnis unter der Voraussetzung, zweitens und das ist es was wir unseren Wählern schuldig sind, drittens die konzentrierte Beinhaltung als Kernstück eines zukunftweisenden Parteiprogramms. [...]
Die ganze Rede hindurch machte er nicht eine einzige konkrete Aussage, schafft es aber, durch Aneinanderreihung der "richtigen" Phrasen, "politiklich" zu klingen. Genauso reden Dembski und McDowell davon, was ID ist und den Belegen dafür, ohne jemals irgendetwas dazu zu sagen, so wie sie auch schon im ersten Kapitel beispielsweise von den Methoden der "Design-Detektion" nur sagten, sie beruhten nicht auf Intuition. Ich hatte ständig das Gefühl, ich müsse etwas überlesen haben, weil sie Formulierungen verwenden, die suggerieren, sie hätten das schon alles dargelegt und kämen jetzt nur auf vorher schon Gesagtes zurück.

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21 July 2008

Katzen- oder Hundemensch?



Wenn ich mehr Zeit und einen Garten hätte, würde ich mir sofort einen Hund zulegen, ich bin definitiv ein Hundemensch. Dies Video gibt mir Recht ;)

MfG,
JLT


[via Laelaps]

Mal was anderes...

Ludmila von Hinterm Mond gleich links hat ein Post zur Wissenschaftskommunikation geschrieben, 'Wissenschaftskommunikation: Glaubwürdigkeit und ideale Wissenschaftler'.

Darin sagt sie unter anderem dies:

Deswegen sollte sich ein Wissenschaftler nie in der Öffentlichkeit - Blogs zähle ich durchaus dazu - aufregen oder ausfallend werden, selbst wenn es menschlich mehr als verständlich ist. Ich kann mir denken "xyz ist ein Idiot", nur sagen darf ich es nicht.
Ich bin zwar generell Ihrer Meinung, denke aber, dass es Ausnahmen gibt, in denen man, wenn schon nicht den Verfasser eines Arguments, so doch wenigstens das Argument selbst idiotisch nennen darf.

Gell, das überrascht Euch jetzt.

Meine Begründung habe ich in einem Kommentar bei Ihr hinterlassen (ich hoffe, er wird bald freigeschaltet), Eure Meinung dazu würde mich natürlich auch interessieren.

MfG,
JLT

[Nachtrag 24.07.08: Ludmila hat noch ein Post zu dem Thema nachgelegt, in dem sie ihre Aussagen aus dem ersten relativiert: 'Wissenschaftskommunikation: Wissenschaftler sind auch nur Menschen'. Dem kann ich doch nur zustimmen ;)]

Ich verstehe ID. Oder auch nicht. (4)

Dieses Post ist Teil meiner Besprechung des neuesten Dembski-Machwerks (Ko-Autor: Sean McDowell), 'Understanding intelligent design in plain language'. Das einleitende Post findet sich hier.



Das zweite Kapitel: 'Intelligent design to the rescue!' (Forts.)

Der einleitende Abschnitt des zweiten Kapitels ist argumentativ etwa so ausgereift wie der Aufsatz eines zu Hause unterrichteten 14-Jährigen, der gerade das erste Mal mit dem Gedanken konfrontiert wurde, dass es Menschen gibt, die NICHT glauben, ohne Gottes konstantes Eingreifen würde das Universum sofort in seine Einzelteile zerfallen.

Als Einstieg dient eine Naturdokumentation ('Planet Earth'), die Sean McDowell gesehen hat und in der "Schöpfung nicht einmal erwähnt wird" (worauf er indigniert feststellt, dass das "so ganz anders ist als die Weltsicht der Psalmisten" und Psalm 8:3-4 zitiert...) :
As fascinating as Planet Earth is, viewers are left with the impression that the natural world operates completely on ist own, independent of the design or care of a creator. Is that true?
Today, this view of nature dominates Western academic culture.
Some contemporary scientists attempt to understand the entire universe and life on earth without reference to God, as if something just somehow happened. Everything we see is supposedly like a machine that no one built and no one operates. [S. 31/32]
Einige heutige Wissenschaftler versuchen das ganze Universum und das Leben auf der Erde ohne Bezugnahme auf Gott zu verstehen.
Einige heutige Wissenschaftler? Einige heutige Wissenschaftler? Wohl eher alle Wissenschaftler seit der Aufklärung, aber von solchen Details braucht man sich ja nicht abschrecken zu lassen.

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19 July 2008

Ich verstehe ID. Oder auch nicht. - Eine Buchbesprechung in mehreren Teilen. (3)

Dieses Post ist Teil meiner Besprechung des neuesten Dembski-Machwerks (Ko-Autor: Sean McDowell), 'Understanding intelligent design in plain language'. Das einleitende Post findet sich hier.



Das erste Kapitel: 'Welcome to the debate' (Forts.)

Was mich natürlich am meisten interessiert, sind die angeblichen "Beweise", die für ID sprechen. Die bisher vorgestellte Argumentation lässt sich etwa wie folgt zusammenfassen:

"Darwinismus" führt nicht nur zu Atheismus/Naturalismus, er *ist* Naturalismus, Naturalismus ist aber deprimierend, deshalb Gott Design.

Das fasst zwar schön die Motivation der IDler zusammen, für die, denen sie noch nicht klar gewesen sein sollte, aber es ist natürlich kein Argument.
Drei Unterkapitel (Doubting Darwinism [S. 24], The burden of proof [S. 25], The evidence for design [S. 26]) scheinen wenigstens dem Namen nach nicht ausschließlich damit beschäftigt zu sein, ihre religiöse Motivation darzulegen. In einem einleitenden Kapitel erwarte ich nicht wirklich eine ausgefeilte wissenschaftliche Argumentation, aber eine Ausformulierung ihrer Hypothese, ein paar Definitionen oder ein Umreißen der Nachweismöglichkeiten wäre durchaus angebracht.
Aber natürlich findet sich nichts dergleichen.

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