Über das Thema wurde schon einiges geschrieben (Links bei WeiterGen, mein Beitrag) und Monika Armand hat gar einen Blog zu dem Thema erstellt (Was sind (gute) WIssenschaftsblogs?). Letztlich gab es eine hoch skurrile - meiner Meinung nach - Fortsetzung der Diskussion, als die Wissenswerkstatt und das Wissenschafts-Café einen Wissenschaftsblog-Chart (siehe die Kommentare dort udn Monikas Blogpost) basierend auf den Technorati-Rankings veröffentlicht hat. Wenn ich mir das so durchlese, bekomme ich den Eindruck, einen guten Wissenschaftsblog macht (für manche) aus, dass der Blog nicht bei Technorati gelistet ist und am Besten auch die Beiträge auf keinem anderen Blog verlinkt sind. Pro und Kontra *aller* Blogcharts mal dahingestellt, wird hier meiner Meinung nach die falsche Dichotomie Qualität (der Posts) *oder* Quantität (Links) aufgestellt: Je populärer ein Blog ist, um so weniger kann er ein guter Wissenschaftsblog sein. Das halte ich für groben Unsinn und es ignoriert auch, wie die Blogosphäre "funktioniert". Man verlinkt auf gute und interessante Beiträge, auf die man seine Leser aufmerksam machen möchte. Man verlinkt auf Beiträge, deren Inhalt man diskutieren möchte. Man verlinkt auch auf Lustiges oder Absurdes, das man irgendwo gefunden hat. Als Blogbetreiber "sieht" man, wer auf einen verlinkt, entdeckt dadurch vielleicht unbekannte Blogs, bekommt Feedback zu dem, was man geschrieben hat (ob nun bestätigend oder Kritik). Als Leser kann ich mir anschauen, wer auf einen bestimmten Beitrag verlinkt hat und vielleicht noch mehr zu dem Thema erfahren, oder eine andere Sichtweise dazu lesen.
Natürlich kann man Technorati-Ranks beeinflussen, in dem man über Themen schreibt, die gerade in aller Munde sind (z. B. die ganze Ferkelbuchgeschichte), oder eine Blogparade durchführen/daran teilnehmen. Aber man kann sehr schnell herausfinden, ob die Links, die den Technorati-Rank eines Blogs ausmachen, Themenbezogen sind oder nur aufgrund von Blogparaden im Stile von "Was habe ich in meiner Sidebar?" zustande gekommen sind, bei der alle teilnehmenden Blogs auf alle anderen teilnehmenden Blogs verlinken. Man kann auch sehr schnell sehen, ob jemand über ein Thema schreibt, weil es ihn interessiert und er was dazu zu sagen hat, oder nur hofft, wegen des "Buzzwords" verlinkt zu werden.
Ich stehe Blog-Charts eigentlich recht neutral gegenüber. Ich schaue, ob Blogs, die ich kenne, darin auftauchen und vergesse sie dann wieder (wenn ich überhaupt einen Blog-Chart zu Gesicht bekomme; bisher bin ich immer nur zufällig über einen gestolpert). Vielleicht klicke ich auf ein, zwei Blogs, die ich noch nicht kenne und sehe sie mir an. Aber darüber hinaus sind sie mir herzlich egal. Wer Blog-Charts nicht mag, kann sie doch ganz einfach ignorieren.
So, jetzt bin ich meilenweit von dem abgekommen, was ich eigentlich schreiben wollte: Gutes Wissenschaftsblogging. Meiner Meinung nach gibt es dafür nur ein einziges Merkmal, das wirklich zählt: Qualitativ hochwertige Posts zu wissenschaftlichen Themen, die sich auf die Originalarbeit(en) beziehen und nicht etwa nur auf eine Pressemitteilung. Im englischsprachigen Raum gibt es dazu schon länger eine Art Qualitätssiegel: "Blogging about peer-reviewed research". Teilnehmende Blogs kennzeichnen Posts, die (ihrer Meinung nach) selbstauferlegten Qualitätsmerkmalen genügen (u. a. Zitierung und wenn möglich auch Verlinkung des Originalartikels, der natürlich peer-reviewed sein muss, korrekte Darstellung des Inhalts, über die pure Wiedergabe des Inhalts hinaus auch Eigenleistung - z. B. Eingliederung in einen größeren Zusammenhang, Kritik am Artikel etc. - vorhanden), mit der Abbildung links und verlinken auf researchblogging.org. Dort werden alle Posts gesammelt und als Feed bereitgestellt (die englische Variante ist schon lange in meinem Feedreader). Die Qualitätssicherung erfolgt durch die teilnehmenden Blogs und die Leser - Blogposts, die den Qualitätskriterien nicht entsprechen, können (und sollen) gemeldet werden.
Durch dieses Qualitätssiegel soll den Lesern eine Möglichkeit gegeben werden, auf den ersten Blick zu erkennen, ob sich der Blogger den Qualitätsrichtlinien unterwirft und natürlich soll dadurch auch die Reichweite wissenschaftlicher Blogbeiträge (und Blogs) erhöht werden.
Bisher gab es dieses Siegel nur für englischsprachige Posts (da die Qualtitätssicherung durch die "Community" erfolgt und diese hauptsächlich aus Englischsprachigen besteht), aber durch die Anstrengung von Tobias von WeiterGen ist jetzt auch ein deutscher Ableger gestartet worden: german.researchblogging.org. Dort kann man sich zur Teilnahme registrieren und die Richtlinien auch auf Deutsch lesen. Bisher ist es noch nicht funktional, da erst eine "kritische Masse" an Blogs registriert sein muss, um auch genug Leute zu haben, die die Qualitätssicherung betreiben. Also, wenn ihr ab und an über Originalartikel bloggt und den Anspruch an Euch selbst habt, dies in qualitätiv hochwertiger Art und Weise zu tun - meldet Euch an!
MfG,
JLT
12 Kommentare:
Ich bin schon ziemlich geplättet, wie hier emotionalisiert wird und vor allem mir eine Meinung unterstellt wird, welche ich so zu keinem Zeitpunkt geäußert habe.
Es steht Dir frei, anzunehmen dass die Wissenschaftsblogcharts eine Aussage über die Qualität von Blogs erlauben.
Ich stehe nach wie vor zu meiner Auffassung, dass solche Charts keine Aussage zur Qualität machen können.Wer im Studium Statistik, Testtheorie und Diagnostik gehabt hat, weiß dies ganz genau ;-)Nur das war meine Aussage, nicht mehr und nicht weniger.
Leider scheinen nur wenige darüber Bescheid zu wissen....
Wissenschaftlich ist diese Form des Umgangs eher nicht....
@german.researchblogging: Sehr gut, habe mich auch mal angemeldet :D
@ Monika:
?
Wer behauptet denn, dass der Technorati-Rank eine Aussage über die Qualität macht? Er macht eine Aussage über die Anzahl Links von verschiedenen Blogs in den letzten 180 Tagen. That's it.
Und ein Blogchart, der auf Technorati-Rank basiert, zeigt, welche Blogs die meisten Links von verschiedenen Blogs in den letzten 180 Tagen bekommen haben. Um herauszufinden, dass das keine Qualitätsaussage (weder im positiven noch im negativen Sinne) ist, muss man nicht Statistik, Testtheorie oder Diagnostik im Studium gehabt haben. " ;-) "
Nach dem Lesen von Monikas Beitrag bin ich übrigens auch der Meinung, dass sie in keiner Art und Weise behauptet hat, dass gute Wissenschaftsblogger keine hohen Verlinkungsquoten haben dürfen - lediglich, dass ein Technorati-Ranking so nicht aussagekräftig ist.
@dvizard:
Die Kommentare zu den beiden Posts, die den kritisierten Blog-Chart enthalten (Wissenswerkstatt und Wissenschaftscafé), nicht nur die von Monika (die ich nur deswegen besonders erwähne, weil sie der ganzen Geschichte ein eigenes Post gewidmet hat), sondern die Kommentare in ihrer Gesamtheit, haben bei mir den Eindruck erweckt, dass manche es schon fast als ein negatives Merkmal sehen, wenn ein Blog viele Links bekommt.
Wenn ich mich jetzt tatsächlich mal "nur" auf Monikas Beitrag konzentriere (mal ganz abgesehen davon, dass Technorati kein Social Bookmarking-Tool ist): Die fünf Punkte, die sie als nicht ganz ernste Hinweise zum Steigern des Technorati-Ranks nennt, geben meiner Meinung nach schon einen gewissen Hinweis darauf, wie ihrer Meinung nach ein solcher Rank zustande kommt: Schreiben über "ausgelutschte" Themen (1.); Verlinken nicht auf interessante Beiträge, sondern als Selbstzweck (2., 3.); Manipulation (5.)
Das erweckt auch beim dritten Lesen bei mir nicht den Eindruck, als stände sie dem Ganzen neutral gegenüber.
Aber mein Beitrag war keinesfalls als Angriff auf Monika persönlich gemeint, Monika hat damit höchstens in ein eigenes Post gefasst, was auch bei manchen der anderen Kommentare durchschimmerte (mMn) und was ja auch keine neue Kritik ist, sondern auch bei den allgemeinen Blogcharts schon immer bemängelt wurde.
Himmel, das selbe kann man auch über Singlecharts sagen, die machen sicherlich auch keine Aussage darüber, wie *gut* ein Song ist.
Und das ist doch wohl jedem klar, oder? Darum verstehe ich die ganze Aufregung nicht.
JLT: Als erst seit kurzem Bloggender habe ich mich auch kurz über die ganze SEO-Seuche informiert und bin darum der Meinung, dass Monikas Feststellungen zumindest auf die allgemeine Bloglandschaft zum guten Teil zutreffen. Ob das jetzt speziell bei den deutschen Wissenschaftsblogs ebenfalls der Fall ist, kann ich nicht beurteilen, da ich diese zu schlecht kenne. Aber Monikas "Tips" habe ich schon als ernstgemeinte Ratschläge auf diversen SEO-Seiten gelesen.
@ dvizard:
Keine Frage! Damit wird mit Sicherheit viel Missbrauch getrieben. Aber es ist auch total einfach, die Blogs zu erkennen, die "Missbrauch" betreiben, man muss sich den entsprechenden Blog nur anschauen. Wenn der Inhalt nicht aus Eigenleistung, sondern nur aus Zweizeilern mit Links bestehen, wenn jedes fünfte Post einen Beitrag zu einer Blogparade enthält, die ein total selbstreferenzielles Thema hat (wie das von mir erwähnte "Was hast Du in Deiner Sidebar"), gefolgt von Links zu 15 anderen Blogs, dann kann man sich ziemlich sicher sein, dass der Technorati-Rank in keinerlei Zusammenhang mit der Anzahl interessanter Posts auf diesem Blog steht. Ich bezweifle allerdings, dass so ein Blog in einem Ranking von Wissenschaftsblogs auftauchte.
Was aber die eigentlich Intention hinter meinem Post war: diese ganze Diskussion, was sollen Wissenschaftsblogs, was sollen sie nicht, welche Themen, welcher Stil, damit sie "noch" Wissenschaftsblogs sind, das ist doch alles zweitrangig .
Wichtig ist, dass die wissenschaftlichen Posts tatsächlich qualitativ hochwertig sind (und um das zu kennzeichnen, gibts das RB-Siegel). *Selbst wenn* jemand den ganzen Rest seiner Posts mit Zweizeilern bestritte - na und? Der Qualität seiner wissenschaftlichen Posts würde das keinen Abbruch tun.
Meiner Meinung nach weisen diejenigen, die sich über Blogcharts echauffieren, dem viel zu viel Gewicht zu. Ich glaube nicht, dass sich die Leute, die in einem solchen Ranking oben stehen, tatsächlich einbilden, sie wären qualitativ besser als andere (weiß ich natürlich nicht, nehme ich nur an) und ich bin mir ziemlich sicher, dass auch kein anderer annimmt, die Obenstehenden wären alleine deswegen qualitativ besser.
Das Hauptproblem an Monikas Technorati-Kritik ist wohl, dass sie einfach nicht verstanden zu haben scheint, wie die Technorati-Authority zustande kommt. Die ganzen angeblichen Tipps und Techniken zur Steigerung laufen (zumindest auf der dargestellten Ebene) ins Leere, weil es eben nicht ums "Hochladen" von Links, mehreren "Zugängen" etc geht. Monikas Blogs werden genauso automatisch erfasst, tauchen alle bei Technorati auf wie alle anderen. Und Trackbacks zählen noch nicht mal in die Authority, wiewohl sich Monika beschwert, dass sie als Blogger.com-Benutzerin da im Nachteil wäre.
Soweit, aber natürlich sagt die Authority nicht dermaßen viel über Qualität aus. Da geht es erst mal um Fernwahrnehmung. Natürlich ist es ein gutes Zeichen, wenn ein Blog öfter empfohlen oder als Referenz benutzt wird. Gleichzeitig geht es aber auch darum, ob man sich um massentaugliche und möglichst noch kontrovers debattierte Themen kümmert, dies- oder jenseits der reinen Wissenschaft. Z.B. könnte Lars Fischer eine wesentlich höhere Authority und damit Charts-Position haben, wenn er einfach mal ein paar Fehler machen würde, die dann andere per Verlinkung total kritisch aufzeigen könnten ;)
Und wir alle könnten enorm "Popularität" gewinnen, wenn wir aus unseren Erkenntnissen irgendwie ableiten könnte, warum der gemeine Moslem eigentlich nicht für ein Leben in Deutschland angepasst ist, oder was sonst gerade populistisch besonders angesagt ist. Böse Zungen könnten sowas jetzt auch behaupten über Blogs, die sich in Sachen wie Atheismus-Religions-Debatten einmischen oder sich hauptsächlich ums Metablogging kümmern :-)
Aber mit einer Sache aus Deinem Artikel stimme ich doch nicht so 100%ig überein:
Meiner Meinung nach gibt es dafür nur ein einziges Merkmal, das wirklich zählt: Qualitativ hochwertige Posts zu wissenschaftlichen Themen, die sich auf die Originalarbeit(en) beziehen und nicht etwa nur auf eine Pressemitteilung.
Das ist eine sehr gute Grundlage dafür, was guten Wissenschaftsjournalismus ausmacht. Das kann damit auch ein gutes Merkmal für wissenschaftsjournalistische Blogs sein, gerade weil Print-WsJ das oft nicht mehr erfüllt. Aber Bloggen kann oder sollte meiner Meinung nach mehr sein und gerade über das Abhandeln einzelner Veröffentlichungen hinausgehen -- nicht in dem einzelnen Blog, wo es jedem freigestellt ist, sondern in der Gesamtheit. Gerade für die Außenwahrnehmung der Wissenschaft finde ich es wichtig, dass Wissenschaft nicht nur über ihre aktuell erzielten Ergebnisse dargestellt wird, sondern z.B. auch durch über ihren wissenschaftlichen Alltag bloggende Wissenschaftler, oder dass auch Hintergründe und Zusammenhänge dargestellt werden, wie sie im reinen research-blogging so kaum stattfinden können.
Vielleicht muss man hier wirklich unterscheiden zwischen Wissenschafts- und Wissenschaftler-Blogs, auch wenn die Grenze oft fließend ist, aber gerade an letzteren sehe ich eigentlich mehr Bedarf, wenn es darum geht, das Bild von Wissenschaft in der Öffentlichkeit transparenter zu machen und zu verändern.
@ kamenin:
Zugegebenermaßen habe ich das hier etwas überspitzt formuliert, da ich auf "Researchblogging jetzt auch auf Deutsch" hinweisen wollte. Im Allgemeinen gebe ich Dir sicher Recht, ein guter Wissenschaftsblog kann noch viel mehr leisten, als "nur" Originalartikel vorzustellen. Tatsächlich würde ich noch nicht einmal sagen, dass ein Wissenschaftsblog überhaupt Orignalartikel vorstellen muss - aber *wenn* jemand über neue Entdeckungen berichtet, würde ich mir wünschen, dass wenigstens ein Blick auf den Originalartikel geworfen wurde.
Meine Post bezog sich auch auf die schon vorangegangene Diskussion zum Thema Wissenschaftsblogs, bei der eine recht eng gefasste Definition verwendet wurde: Der Wissenschaftsblog als Medium in dem nur und am Besten aussschließlich über Wissenschaft geschrieben wird.
Mir ist diese Definition zu eng gefasst, bzw. ich betrachte meinen Blog durchaus als Wissenschaftsblog, auch wenn der Schwerpunkt meiner Posts manchmal auch in anderen Gebieten liegt - erstens *bin* ich Wissenschaftlerin und zweitens versuche ich bei allen meinen Posts, egal zu welchem Thema, keine Behauptungen aufzustellen, die ich nicht belegen kann, klassische Wissenschaftlerzwangshandlung ;-)
Wenn ich aber auf das schaue, was *nur* Wissenschaftler (sich) leisten können, dann ist das - neben dem Plaudern aus dem Nähkästchen, sprich dem Labor-/Wissenschaftsalltag - das Besprechen von Originalartikeln. Kein Journalist, der seine Artikel verkaufen will, kann es sich leisten, neue wissenschaftliche Erkenntnisse derartig unsensationell darzustellen, wie sie in den meisten Originalartikeln beschrieben werden. Darum enthalten die meisten populärwissenschaftlichen Artikel auch keine Zitate aus der Originalarbeit, sondern Zitate aus Interviews mit den beteiligten Wissenschaftlern - in den Intervies sagen die Wissenschaftler, wovon sie überzeugt sind, in den Artikeln steht, was sie belegen können (um es mal übertrieben zu formulieren).
Die sprachlichen Nuancen, mit denen Wissenschaftler in ihren Artikeln zwischen "so gut wie sicher", "wahrscheinlich" und "möglich" unterscheiden, werden völlig ausgeblendet (Das es auch anders geht, zeigt beispielsweise Carl Zimmer [The Loom]).
Die "Argumentation" eines guten Artikels und auch die Nuancen in der Gesichertheit von Schlussfolgerungen wieder in die Berichte über wissenschaftliche Entdeckungen reinzubringen, wenigstens gelegentlich, dass ist etwas, was meiner Meinung nach einen großen Beitrag zu einem verbesserten Verständnis und auch größerer Transparenz von Wissenschaft in der Öffentlichkeit darstellen würde und wozu Wissenschaftsblogs besonders gut geeignet sind.
Aber auf keinen Fall möchte ich Wissenschaftsblogs nur darauf beschränkt sehen (wie gesagt, siehe meinen eigenen Blog - schließe mich übrigens Lars vom Fisch-Blog an und bekenne mich hiermit offiziell zu DER Blog, auch wenn es DAS Blog heißt...).
@ kamenin
Wieder nur Kritik und Behauptungen an der Oberfläche und unsachliche Unterstellungen. Ich frage mich, warum Du nicht in der Lage warst an Ort und Stelle, Deine kritik zu äußern? Ich denke, Dir täte ein Kurs in Wissenschafts- und Testtheorie ganz gut.Anstatt Imponierprosa und undifferenzierte Verbalakrobatik, wäre das sicher mal eine nützliche Sache. Echte wissenschaftliche Analyse und Argumentation sieht auf alle Fälle anders aus...
Im Gegensatz zu JLT, bei welcher dank der Beiträge aus ihrem eigenen Fachbereich deutlich wird, dass sie eine echte Wissenschaftlerin ist, kann man bei Dir den Eindruck eines "Blenders" bekommen.....
zumindest ist das worüber Du bloggst für jeden vom Fach erkennbar, dass die Themen nicht aus einem "echten" Studium und einer genauen Kenntnis der Materie stammen......
@ JLT
"Meiner Meinung nach weisen diejenigen, die sich über Blogcharts echauffieren, dem viel zu viel Gewicht zu."
Echauffiert haben sich nur diejenigen, welche sich angegriffen fühlten, als ich die Frage stellte, ob es hier um Qualität geht. Denn einige Reaktionen der Gewinner der Wissenschaftsblogcharts zeigten doch ganz deutlich, dass sie davon ausgingen, es handele sich um ein Qualitätsmerkmal.....
Warum wohl, wollte Marc und andere nicht darauf eingehen, in welchem Sinne das Wort "Charts" verwendet wird?
Mich kann man gerne kritisieren, aber bitte nicht so oberflächlich. Also, wer hier "Meinungen" über mich äußern möchte, tue dies doch bitte konkret, inhaltlich bezogen und an Ort und Stelle:
Macht die Verlinkung von Blogs diese "chartsverdächtig"?
Das was hier praktiziert wird, ist das "Verkürzen" meiner Aussagen und im Ergebnis eine völlige Verzerrung dessen, worum es mir wirklich ging. Schade.
Da ich hier immer wieder auch namentlich erwähnt wurde und die Idee des Wissenschafts-Blog-Rankings auf meinem Mist gewachsen ist, möchte ich mich auch nochmal kurz klärend einschalten:
1. Wer meinen Originalartikel zu den "Charts" gelesen hat, der konnte dort meine eigentlich unmißverständlichen Erläuterungen zur Motivation und zur Aussagekraft (!) einer solchen Rangliste lesen. Ich habe dort klar und deutlich geschrieben, was Technorati mißt (nämlich die Anzahl der Lings der letzten 180 Tage) und daß damit KEINE (!!!) Qualitätsaussage getroffen werden kann und soll!
2. Auf Nachfragen habe ich in den Kommentaren innerhalb meines Blogs, im Wissenschaftscafe und auch nochmals in den diesbzgl. Blogposts von Monika Armand deutlich gemacht, daß die Verwendung des Charts-Begriffs lediglich der in der Blogsphäre üblichen Konvention geschuldet ist, solche Ranglisten so zu benennen (vgl. Deutsche-Blog-Charts, Medienblog-Charts, etc.).
Ich habe mehrmals herausgestellt, daß aus diesem Wert niemals eine Qualitätsaussage abzulesen ist. (Und ich habe nebenbei auch erläutert, weswegen mein Blog mehr Links auf sich zieht als andere und daß dies nicht an der wissenschaftlichen Güte liegt!) - und, letzte Anmerkung: Kommt jemand auf die Idee und vermutet in den Musik-Charts tatsächlich die "qualitativ" hochwertigen Songs auf den ersten Plätzen?
Ich stelle somit nochmals fest:
Ich bin wirklich niemals irgendwelchen Fragen ausgewichen, allerdings kann ich nur auf solche Argumente eingehen, die eine "handfeste" Basis haben. Dieses ständige Lamento, daß die Bezugnahme auf Technorati nicht den wissenschaftlichen Standards entspreche ist vollkommen deplatziert!
Ich habe niemals behauptet, daß dies eine wissenschaftliche "Vermessung" der Blogszene darstellt. Außerdem - das sei den Skeptikern gesagt - ist Technorati in dutzenden Analysen des Web2.0 ein wichtiger Indikator und wird u.a. ständig zur Erstellung von Samples herangezogen. (Ich habe gerade wieder 2 solche medienwissenschaftlichen Studien auf dem Schreibtisch!)
Ich habe doch nie behauptet, Technorati sei das Non-plus-Ultra, aber es ist letztlich eben eine relevante Maßzahl. Wer sich nicht für die Zahl der Links interessiert, der braucht doch nicht auf die Charts zu kucken.
Insofern stimme ich hier den Aussagen von JLT im obigen Post und auch ihren Comments zu. Ebenso kamenin. Die Darstellung im verlinkten Blogbeitrag von Monika Armand geht an der Sache meilenweit vorbei. Die ganzen Ausführungen, daß Technorati manipulierbar ist, sind ja gut und schön. Ich möchte aber bitte einen wissenschaftlichen Blog genannt bekommen, der sich unlauterer Mittel bedient!
Dann können wir weiterreden. Hier ständig in raunendes Verschwörungsgeschwurbel zu machen, entspricht nicht meinem Verständnis wissenschaftlicher Diskussionskultur.
Wie gesagt, man möge meine Darstellung im "Begleittext" zu den Charts durchlesen, dort ist alles gesagt und es sind keine Behauptungen aufgestellt, die nicht haltbar wären. Hier: Wissenschaftsblog-Charts
@ Monika,
ich habe mich gefragt, wie ich auf Deinen Kommentar reagieren soll. Glücklicherweise hat ja schon Marc einiges klargestellt und dem habe ich nicht viel hinzuzufügen.
Nur dies:
Ein Grund, warum Du vielleicht den Eindruck hast, keiner wäre direkt auf Dein Post/Deine Kritik eingegangen, könnte sein, dass Du offenbar keine Ahnung hast, wie die Technorati-Authority zustande kommt, jedenfalls gemessen an dem, was Du in Deinem Post und den Kommentaren so von Dir gegeben hast. Wahrscheinlich waren nur alle zu höflich, das herauszustellen.
Das war jedenfalls der Grund, warum *ich* nicht genauer darauf eingegangen bin.
Noch mal von Anfang an: Die Technorati-Authority setzt sich aus der Anzahl von Links zusammen, die ein Blog VON ANDEREN BLOGS erhält. Ich habe in dem obigen Post beispielsweise auf den "Was sind (gute) Wissenschaftsblogs"-Blog gelinkt. Damit steigt die Technorati-Authority des WSGW-Blogs um einen Punkt. Dieser eine Punkt trägt für 180 Tage zu der Tech-Auth. des Blogs bei, danach "verfällt" er. Wenn ich von meinem Blog in der Zwischenzeit noch einmal auf den WSGW-Blog verlinke, bleibt dessen Tech-Auth gleich, da nur Links von unterschiedlichen Blogs gezählt werden; aber der eine Punkt bleibt weitere 180 Tage bestehen.
Umgekehrt, wenn Du in dem Text Deines Blogs oder in der Blogroll auf einen anderen Blog linkst, steigt die Tech-Auth. des anderen Blogs um einen Punkt.
Wenn Du also so was schreibst:
"Interessante Ausführungen zu den zahlreichen Social-Bookmarking-Portalen kann man beim "WebKritiker" finden - dabei gehört wohl Technorati nicht einmal zu den Spitzenreitern:
Erfahrungsbericht : Social Bookmarking Portale und Fortsetzung: Erfahrungsbericht : Social Bookmarking Portale Teil 2
Wie man sehen kann, wurden bei den "Wissenschaftsblog-Charts 03/2008" nur aus einem Bruchteil der vorhandenen "Erfassungssysteme" von Verlinkungen eine Chartsliste geschaffen.
Wie hoch die echten "Marktanteile" von Technorati sind? Weiß keiner.....
Wieviel Prozent der Social-Bookmarks bedient Technorati? Weiß auch keiner.....
Und was macht der "schlichte" Leser, jene Personen für welche der Wissenschaftsblogger eigentlich schreibt?
Verlinkt er Interessantes bei Technorati oder anderen Social-Bookmarking-Seiten? Eher nicht.
Der eigentliche Wissenschaftsblogleser besucht direkt bestimmte Blogs oder nutzt einen Newsfeed. Oder liege ich hier falsch?"
Dann hat das mit Technorati so was von gar nichts zu tun. Kein Wunder z. B., dass Technorati nicht bei den Spitzenreitern der Social-Bookmarking-Portale dabei ist; wie Dir in den Kommentaren aller drei Posts mehrfach gesagt wurde, IST Technorati KEIN Social-Bookmarking-Portal.
Die meisten Blogs werden von Technorati vollautomatisch erfasst. Von Dir sind 9 Blogs drin:
(Pädagogische) Psychologie (3/5/4), Bildung (4/4/4), Neuropädagogik (5/8/6), Neurowissenschaften (8/9/5), Ratgeber Kinderbuch (6/6/2), Forum Gesundheit (4/5/1), Sozialwissenschaften (4/6/4), Entwicklungspsychologie (Blog besteht nicht mehr; 1/3/3), Was sind (gute) Wissenschaftsblogs (11/22/3)
Ich denke, dass sind alle? Falls Du Dich wunderst, was die Zahlen in Klammern sind: die erste Zahl ist die Technorati-Authority, die zweite Zahl die Anzahl Links, die der jeweilige Blog erhalten und die Technorati gezählt hat und die dritte Zahl ist die Anzahl Links, die Du auf verschiedenen Deiner anderen Blogs auf diesen Blog gesetzt hast. Z. B. bei Deinem Neurowissenschaften-Blog stammen von den neun gezählten Links fünf von Dir selbst.
Natürlich auch eine Möglichkeit, seine Technorati-Authority künstlich hochzutreiben.
Das alles ist nicht wirklich schwierig herauszufinden. Wenn man schon ein Messinstrument kritisiert, sollte man sich meiner Meinung nach informieren, was dieses Messinstrument misst.
Vor allem, wenn man bei anderen kritisiert, sie würden nicht wissenschaftlich analysieren und argumentieren.
"Echte wissenschaftliche Analyse und Argumentation sieht auf alle Fälle anders aus..."
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