1 June 2007

Aber Ringu Tulku als Name hat schon was.

Jetzt geht's aber los. Gerade bekomme ich die folgende Email von einer Professorin für Chemie an der hiesigen Universität [Ausschnitt]:
The eminent Tibetan Buddhist teacher, Ringu Tulku Rinpoche, will deliver a free public lecture entitled "The Buddhist Approach to Mental and Emotional Health" [...]

Ringu Tulku is particularly interested in the interplay between modern Science and Buddhism - two of the world's most fruitful traditions for understanding the nature of reality and promoting human well-being. The Buddhist meditative tradition has a vast store of experiential knowledge of the human mind in all its aspects and the teachings on mental and emotional health in this free public lecture, will no doubt be very welcome and timely.
Pardon? Wissenschaft ist eine Tradition "for understanding the nature of reality and promoting human well-being"? Ich würde mal sagen, Wissenschaft ist die einzige reelle Methode, die Natur zu verstehen, um mal die Wortwahl beizubehalten...
Was zum Geier sollte Buddhismus mit Wissenschaft zu tun haben? Und was sollen die anderen dieser offenbar ungezählten Traditionen sein, nur mal so Interesse halber?

"Experiential knowledge of the human mind", wenn ich das schon höre. Ich bevorzuge experimental knowledge...

MfG,
JLT


2 Kommentare:

Anonymous said...

Genau diese Einstellung ist ein wunderbares Beispiel für Unwissenschaftlichkeit! Ohne eine Materie wirklich zu kennen und durchleuchtet zu haben, würde ein seriös arbeitender Wissenschaftler kaum ein Urteil abgeben.

Dass von der Synthese Buddhismus und westliche Wissenschaft ganz erstaunliche Erkenntnisse gewonnen wurden (die übrigens auch publiziert sind) scheint dem Autor hier fremd.

JLT said...

Hi anonymus,

falls es Dir nicht aufgefallen sein sollte, dies ist ein *Blog*, in dem ich meine *Meinung* zum Besten gebe, keine wissenschaftliche Veröffentlichung. Dementsprechend habe ich nach gründlicher Durchleuchtung des Email-Textes aufgrund der Wortwahl in demselben mein persönliches (nicht etwa wissenschaftliches) Urteil gefällt, das da wäre: esoterisches Gefasel.

Sollte ich tatsächlich irgendwelche bahnbrechenden "Erkenntnisse" aus der "Synthese von Buddhismus und westlicher Wissenschaft" verpasst haben, dann , oh, erleuchte mich. Ich wüsste zwar nicht, wie das aussehen sollte und konnte auch trotz kleiner Literaturrecherche nichts dementsprechendes finden, aber ich lerne ja immer gerne dazu.