Tiny Frog bespricht gerade 'The Case for Faith: A Journalist Investigates the Toughest Objections to Christianity' (Amazon Link) von Lee Strobel. In dem Buch mimt Strobel den ach so skeptischen Journalisten, der verschiedene Leute zu den (in seinen Augen) besten Argumenten gegen den christlichen Glauben befragt:
Objection #1(Part 1, part 2): Since evil and suffering exist, a loving god cannot.
Objection #2: Since miracles contradict science, they cannot be true.
Objection #3 (Part 1, part 2): Evolution explains life, so god isn't needed.
Objection #4 (Part 1, part 2, part 3): God isn't worthy of worship if he kills innocent children.
Objection #5: It's offensive to claim Jesus is the only way to god.
Objection #6 (Part1, part 2): A loving god would never torture people in hell.
Objection #7: Church history is littered with oppression and violence.
Objection #8: I still have doubts, so I can't be a christian.
Wenn ein Gläubiger so tut, als stelle er ernsthaft skeptische Fragen, dann kann das ja auch nur nach hinten losgehen. Von den genannten Einwänden würde ich keinen einzigen machen, jedenfalls nicht in der gleichen Formulierung.
#2 beispielsweise. Es entscheidet sich doch keiner dafür, nicht an Wunder zu glauben, weil Wunder der Wissenschaft widersprechen. Es ist genau anders herum: Es konnte noch kein Wunder wissenschaftlich belegt werden. Die skeptische Frage wäre also, warum noch kein einziges von den ach so vielen Wundern belegt werden konnte, wenn angeblich dauernd welche geschehen?
Sollte jemand nachweisen, dass ein Wunder geschehen ist, dann würde ich meine Position überdenken.
Oder #5. Eins der Acht Großen EinwändeTM von Skeptikern gegen den christlichen Glauben in Strobels Meinung ist, dass die Behauptung anmaßend wäre, nur über Jesus zu Gott gelangen zu können.
Außerdem, was ist denn mit der Dreieinigkeit, oder gibt's das in der Sekte nicht, der Strobel angehört (mit den ganzen amerikanischen Splittergruppen kenne ich mich nicht so aus)? Oder richtet sich das Buch an Thor-Anhänger, deren einziger Beweggrund, nicht zum christlichen Glauben überzuwechseln darin besteht, dass sie dann nicht mehr mit dem Boss selbst reden können? Ich bin verwirrt.
Ein liebender Gott würde keinen in der Hölle schmoren lassen (#6), dass ist höchstens ein Argument gegen die Behauptung, der christliche Gott wäre ein liebender Gott. Aber das ist doch erstmal total egal, entweder gibt es einen Gott, dann wäre man möglicherweise besser beraten, an ihn zu glauben, besonders, wenn er einen in alle Ewigkeit foltert, nur weil man seinem Ego nicht Genüge getan und ihn "anerkannt" hat - oder es gibt eben keinen. Dasselbe gilt auch für #1 und #4. Dass man sich "seinen" Gott aus einer ganzen Palette aussuchen kann, war mir bisher noch nicht klar. Oder ist es eher "Ich mach' mir meinen Gott wide-wide-wiiie er mir gefä-ällt"?
Aber das Aufstellen von Strohmann-Argumenten, gegen die man dann einfacher was sagen kann, ist ja keine neue Strategie...
Ich habe das Buch selber nicht gelesen (und die Wahrscheinlichkeit, dass ich es je tue, erreicht schon fast den negativen Bereich), darum kann ich zu den Antworten, die sich Strobel dazu ausdenkt, selbst nichts sagen, aber Tiny Frog hat es gelese, und er war not amused. Er schreibt ein bis zwei Posts zu jeder der "Argumente", mittlerweile ist er bei #4 angekommen und er ist gut!
Besonders gut gefallen hat mir seine Antwort auf Objection #3 (Part 2) gefallen, die sich um Abiogenese dreht. Er nennt ein paar Highlights zum Stand der Forschung (und gibt Links zum Weiterlesen), lässt auch die offenen Fragen nicht aus, vor allem argumentiert er aber gegen die vertretene Meinung "wenn es jetzt noch keiner rausgekriegt hat, wird es nie jemand rausfinden, also Gott".
Schaut also mal beim kleinen Frosch vorbei, wenn Euch die Thematik interessiert.
MfG,
JLT
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[Cartoon: natürlich xkcd]
2 Kommentare:
wellcome back
Interessante Sache. Ich werde mir mal den Tiny Frog ansehen, wenn ich heute Abend mal wieder medial frustiert bin...
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