Neulich (Mitte Januar) hatte Herr Dembski auf Uncommon Descent ein Post veröffentlicht, mit dem schönen Titel 'ID's "predictive prowess"', das zu einer wahren Flut an Kommentaren geführt hat. Darin veröffentlichte er eine Anfrage, die er offenbar von den Produzenten einer Fernsehsendung erhalten hatte, die ein Interview mit ihm oder Jonathan Wells über ihr neues Buch 'Design of Life' in Betracht gezogen haben.
Darin wird Dembski gefragt:
Dembski reicht diese Frage an die Blogbesucher weiter und gibt sich selbst kryptisch:
W. Dembski hat aber zu der ganzen "Diskussion" nichts mehr beigetragen und natürlich auch seine eigene "Liste mit Antworten" nicht veröffentlicht, so dass sich (nach über 200 Kommentaren zu seinem ursprünglichem Post) die ganze Sache schließlich erledigt hatte.
Bis jetzt.
In den Kommentaren zu dem Post 'What happened to "Colson praises PETA"?'* hat Dembski auf Nachfrage** dann doch noch seine Liste veröffentlicht!
Sie besteht aus ganzen drei Punkten, von denen ich zwei hier ansprechen werde und den Dritten in einem weiteren Post, da ich dafür etwas weiter ausholen muss. Was sind also die Vorhersagen von ID, die später durch Forschung bestätigt haben?
ID sagt voraus, dass die meisten Strukturen eine Funktion haben, also einem Zweck dienen. Also sollten die meisten Organe nicht rudimentär sein und der Großteil der DNA keine "Junk-DNA". Das hätten IDler von Anfang an gesagt.
Beispiele lt. Dembski: Der Blinddarm hat eine Funktion. Es werden Funktionen für "Junk-DNA entdeckt (Funktionen in repetitiver DNA, Funktionen von Transposons (mobile genetische Elemente).
In diesem Fall habe ID eine falsifizierbare Voraussage gemacht und Neo-Darwinismus hätte sich als "Science-Stopper" erwiesen.
Zu dem "Junk DNA"-Blödsinn habe ich schon eine Menge gesagt [hier, hier (ziemlich technisch) hier ('Warum ID keine Funktion in Junk-DNA voraussagt') und hier].
Noch mal zusammengefasst: IDler haben schon alles mögliche bezüglich der Funktion von DNA gesagt, von *alle* DNA muss eine Funktion haben, über *der Großteil* hat eine Funktion bis hin zu *das Meiste ist funktionslos* (z. B. als Überbleibsel vom Frontloading). Wenigstens für die ersten beiden "Vorausagen" werden Eigenschaften eines Designers angenommen, die sie nicht kennen können (entweder ein'stromlinienförmiger' Designer = kein Junk; oder ein 'schlampiger' Designer o. ä., was die Existenz von DNA ohne Funktion zulässt).
Es sind keine "Voraussagen", die sich aus einem Mechanismus zwangsläufig ergeben, also keine Voraussage im wissenschaftlichen Sinne, sondern eine "Ich stelle mir den Desinger so vor, also enthält das Genom [keine] funktionslose DNA"-Geschichten. Frontloading wäre dagegen eine testbare Möglichkeit, die sich allerdings schon als nicht zutreffend erwiesen hat.
Aus der Evolutionstheorie hingegen folgt, dass es *zwangsläufig* auch funktionlose DNA gibt, geben muss (z. B. Pseudogene, für die die Bezeichnung "Junk DNA" "erfunden" wurde).
Rudimentäre Organe erfüllen ihre *ursprüngliche* Funktion nicht mehr. Daraus folgt nicht, dass sie funktionslos sind. Die Evolutionstheorie sagt voraus, dass Evolution von vorhandenen Strukturen ausgeht und diese auch neue Funktionen erlangen können (Co-opting), während die alte Funktion verloren geht. So hat z. B. das menschliche Steißbein (der rudimentäre Schwanz) mittlerweile eine neue Funktion u. a. als Ansatzstelle für die Beckenbodenmuskulatur. Die Gehörknöchelchen sind, wenn man so will, rudimentäre Kiemenbögen.
Dieses Co-opting findet auch auf der DNA-Ebene statt: Durch Genduplikation entstandene und damit ursprünglich "überflüssige" Gene, die sekundär (durch Mutationen) eine neue Funktion erlangt haben, gibt es zuhauf. Auch die vereinzelten Beispiele, bei der aus repetitiven Elementen, also beispielsweise sich häufig wiederholenden sehr kurzen Sequenzabschnitten wie AATCAATCAATC.... (Tandem repeats) oder anderen repetitiven Elementen sekundär funktionelle Elemente geworden sind, ist ein Beispiel für Co-opting – das heißt aber keineswegs, dass *alle* repetitiven Elemente eine Funktion haben, im Gegenteil, die überwiegende Mehrheit hat keine Funktion (siehe dazu beispielsweise das Junk DNA Theme von Larry Morgan oder Genomicron).
Die letzte Bemerkung (Neo-Darwinismus = "Science-Stopper") ist besonders illusorisch. NICHTS von dem, was über sog. Junk-DNA bekannt ist, wurde durch IDler herausgefunden (im Vergleich dazu siehe Genomicrons Sammlung von Zitaten zu Junk-DNA, beginnend hier).
Co-opting ist ein zentrales Element der Evolutionstheorie und beginnend mit der Entdeckung von Pseudogenen wurde systematisch (auch) von Evolutionsbiologen Junk DNA erforscht. Anhand der Evolutionstheorie können sogar Voraussagen gemacht werden, welche Bereiche der DNA eine Funktion haben sollten (evolutionär konservierte Bereiche), auf diese Weise wurden ja viele Funktionen in der nicht-proteinkodierenden DNA erst entdeckt (z. B. regulatorische Bereiche wie Promotoren etc.) – damit hat die Evolutionstheorie maßgeblich zu unserem heutigen Verständnis des Aufbaus von Genen und anderen Elementen des Genoms beigetragen.
ID dagegen hat NULL dazu beigetragen und wie Dembski selbst durch diesen Punkt aufzeigt, könnte auch nichts dazu beitragen – denn die Aussage, die meiste DNA muss eine Funktion haben, ergibt sich aus angenommenen Eigenschaften eines Designers, nicht aus irgendwelchen messbaren Eigenschaften genetischen Materials.
Viele Systeme der Zelle stellen eine ausgefeilte Nanotechnologie dar, die alles von Menschen (Ingenieuren) gebautes alt aussehen lässt. Darüber hinaus ist auch unser Verständnis dieser Systeme direkt von der Anwendung von Maschinenbau-Prinzipien abhängig (sowohl bei der Entwicklung der Messgeräte als auch zum Verstehen ihrer Funktionsweise).
Viele der zellulären Systeme sind Maschinen im wortwörtlichen Sinn: elektromechanische, Informations-verarbeitende, Signal-übertragende Maschinen, Maschinen für Transport und Kommunikation, etc.. Sie sind nicht nur analog, sondern isomorph, d. h. sie haben alle wichtigen Eigenschaften von Maschinen.
ID sagt woraus, dass Zellen solche Maschinen beinhalten würden. Im Gegensatz dazu hat die Darwinsche Theorie die Ausgefeiltheit der zellulären Maschinerie durchgehend unterschätzt.
Bwahahaha! Weil wir zur Forschung Geräte verwenden, die von Menschen hergestellt wurden, gibt es den Designer! Preise den Herrn, Halleluja!
Das ist schon wirklich Deep Shit.
Der Rest: dasselbe alte Analogie-Argument. Manche zelluläre Systeme sehen aus wie Maschinen, Menschen bauen Maschinen, darum wurden auch die zellulären Systeme von Menschen gebaut – ääh, von einem Intelligenten Designer. Vergessen wir mal all die Eigenschaften zellulärer Systeme, die Maschinen definitiv nicht haben, wie z. B. die Tatsache, dass sie in sich selbst replizierenden Einheiten vorkommen...
Oder anders gesagt, ohne die Evolutionstheorie könnten wir uns nicht erklären, wie diese "Maschinen" entstanden sind – aber mit der Evolutionstheorie können wir das. Wenn ich natürlich von vornherein Evolution als "Ursache" ihrer Entstehung ausschließe, bleibt nur ein magisches "Poof" als "Erklärung".
Die "Voraussage" von ID geht wiederum auf angenommene Eigenschaften des Designers zurück (ein nicht-intelligenter Designer würde so eine superduper tolle Nanotechnologie wohl kaum hinbekommen, dazu verwendet er auch noch Prinzipien aus dem Maschinenbau...) und ist damit nicht zulässig.
Wie die "Darwinsche" Theorie die Ausgefeiltheit der zellulären Maschinerie durchgehend unterschätzt" hat, ist mir völlig unbekannt. *IDler* können sich vielleicht nicht *vorstellen*, dass durch "Darwinsche" Mechanismen komplexe zelluläre Systeme entstehen, daraus folgt aber nicht, dass die "Darwinsche" Theorie dies nicht zulässt. Mehr noch, die Entstehung von komplexen Systemen ist eine direkte Folge von Mechanismen, die die Evolutionstheorie beschreibt.
Bisher also nichts, was wir nicht schon gehört hätten - und ich kann jetzt schon verraten, dass auch der dritte Punkt weder neu noch überzeugend ist.
MfG,
JLT
* In der letzten Woche sind gleich mehrere Posts "verschwunden", die Geschichte zu dem anderen Post, das in WADs "Löscherklärung" erwähnt wird, gibt es hier ('DaveScot humiliates Denyse O'Leary') (englisch). [zurück]
** Derjenige, der die Frage stellte, war eine "Sockpuppet", jemand, der vorgab, ID-Befürworter zu sein, um auf dem Blog kommentieren zu können. Er wollte herausfinden, wie viel Blödsinn er behaupten konnte, ohne gebannt zu werden (UD ist dafür bekannt, alle zu bannen, die nicht mit ID übereinstimmen, egal wie intelligent und informiert die Einwände auch sein mögen, wohingegen man als ID-Befürworter so ziemlich Carte blanche hat). Die Geschichte dazu ist hier ('Vincent Edward St. Francis - Deep Cover Sockpuppet') dokumentiert (englisch), Bloggen at its best... [zurück]
Darin wird Dembski gefragt:
[...] can you or they provide any samples of things that intelligent design theory has predicted, which researchers have later determined to be true?[Können Sie ... Beispiele für Dinge geben, die durch die ID-Theorie vorausgesagt und später von Forschern bestätigt wurden?]
Dembski reicht diese Frage an die Blogbesucher weiter und gibt sich selbst kryptisch:
I have my own list of answers, but I’d like to hear those of this group.Die Kommentare zu diesem Post sind unglaublich und offenbaren eine so komplette Unkenntnis von dem, was eine wissenschaftliche Voraussage ausmacht, und auch eine derartige generelle Unfähigkeit der UD-Kommentatoren, auch nur einfache Logik anzuwenden, dass mir einfach die Worte fehlen. Zudem inspirierte dies Post Denyse O'Leary zur Veröffentlichung ihrer eigenen 'Nine predictions if ID is true', die für sich genommen schon einen Höhepunkt an fehlender Logik und mangelndem Wissenschaftsverständnis darstellen.
W. Dembski hat aber zu der ganzen "Diskussion" nichts mehr beigetragen und natürlich auch seine eigene "Liste mit Antworten" nicht veröffentlicht, so dass sich (nach über 200 Kommentaren zu seinem ursprünglichem Post) die ganze Sache schließlich erledigt hatte.
Bis jetzt.
In den Kommentaren zu dem Post 'What happened to "Colson praises PETA"?'* hat Dembski auf Nachfrage** dann doch noch seine Liste veröffentlicht!
Sie besteht aus ganzen drei Punkten, von denen ich zwei hier ansprechen werde und den Dritten in einem weiteren Post, da ich dafür etwas weiter ausholen muss. Was sind also die Vorhersagen von ID, die später durch Forschung bestätigt haben?
(1) ID predicts that although there will be occasional degeneration of biological structures (both macroscopic and microscopic), most structures will exhibit function and thus serve a purpose. Thus most organs should not be vestigial, and most DNA should not be “junk DNA.” ID proponents have been saying this from the start, and they are now being vindicated. The human appendix, just in the last months, has been found to serve as a repository of friendly flora to keep the gut healthy. Similarly, seemingly useless “junk” DNA is increasingly being found to serve useful biological functions. For instance, James Shapiro and Richard Sternberg (2005) have provided a comprehensive overview of the functions of repetitive DNA–a classic type of junk DNA. Similarly, Roy Britten (2004) has outlined the functions of mobile genetic elements–another class of sequences long thought to be simply parasitic junk. In this case, ID has made potentially falsifiable predictions and neo-Darwinian theory has shown itself to be a science stopper.Hier meine kurze Zusammenfassung des Abschnittes:
ID sagt voraus, dass die meisten Strukturen eine Funktion haben, also einem Zweck dienen. Also sollten die meisten Organe nicht rudimentär sein und der Großteil der DNA keine "Junk-DNA". Das hätten IDler von Anfang an gesagt.
Beispiele lt. Dembski: Der Blinddarm hat eine Funktion. Es werden Funktionen für "Junk-DNA entdeckt (Funktionen in repetitiver DNA, Funktionen von Transposons (mobile genetische Elemente).
In diesem Fall habe ID eine falsifizierbare Voraussage gemacht und Neo-Darwinismus hätte sich als "Science-Stopper" erwiesen.
Zu dem "Junk DNA"-Blödsinn habe ich schon eine Menge gesagt [hier, hier (ziemlich technisch) hier ('Warum ID keine Funktion in Junk-DNA voraussagt') und hier].
Noch mal zusammengefasst: IDler haben schon alles mögliche bezüglich der Funktion von DNA gesagt, von *alle* DNA muss eine Funktion haben, über *der Großteil* hat eine Funktion bis hin zu *das Meiste ist funktionslos* (z. B. als Überbleibsel vom Frontloading). Wenigstens für die ersten beiden "Vorausagen" werden Eigenschaften eines Designers angenommen, die sie nicht kennen können (entweder ein'stromlinienförmiger' Designer = kein Junk; oder ein 'schlampiger' Designer o. ä., was die Existenz von DNA ohne Funktion zulässt).
Es sind keine "Voraussagen", die sich aus einem Mechanismus zwangsläufig ergeben, also keine Voraussage im wissenschaftlichen Sinne, sondern eine "Ich stelle mir den Desinger so vor, also enthält das Genom [keine] funktionslose DNA"-Geschichten. Frontloading wäre dagegen eine testbare Möglichkeit, die sich allerdings schon als nicht zutreffend erwiesen hat.
Aus der Evolutionstheorie hingegen folgt, dass es *zwangsläufig* auch funktionlose DNA gibt, geben muss (z. B. Pseudogene, für die die Bezeichnung "Junk DNA" "erfunden" wurde).
Rudimentäre Organe erfüllen ihre *ursprüngliche* Funktion nicht mehr. Daraus folgt nicht, dass sie funktionslos sind. Die Evolutionstheorie sagt voraus, dass Evolution von vorhandenen Strukturen ausgeht und diese auch neue Funktionen erlangen können (Co-opting), während die alte Funktion verloren geht. So hat z. B. das menschliche Steißbein (der rudimentäre Schwanz) mittlerweile eine neue Funktion u. a. als Ansatzstelle für die Beckenbodenmuskulatur. Die Gehörknöchelchen sind, wenn man so will, rudimentäre Kiemenbögen.
Dieses Co-opting findet auch auf der DNA-Ebene statt: Durch Genduplikation entstandene und damit ursprünglich "überflüssige" Gene, die sekundär (durch Mutationen) eine neue Funktion erlangt haben, gibt es zuhauf. Auch die vereinzelten Beispiele, bei der aus repetitiven Elementen, also beispielsweise sich häufig wiederholenden sehr kurzen Sequenzabschnitten wie AATCAATCAATC.... (Tandem repeats) oder anderen repetitiven Elementen sekundär funktionelle Elemente geworden sind, ist ein Beispiel für Co-opting – das heißt aber keineswegs, dass *alle* repetitiven Elemente eine Funktion haben, im Gegenteil, die überwiegende Mehrheit hat keine Funktion (siehe dazu beispielsweise das Junk DNA Theme von Larry Morgan oder Genomicron).
Die letzte Bemerkung (Neo-Darwinismus = "Science-Stopper") ist besonders illusorisch. NICHTS von dem, was über sog. Junk-DNA bekannt ist, wurde durch IDler herausgefunden (im Vergleich dazu siehe Genomicrons Sammlung von Zitaten zu Junk-DNA, beginnend hier).
Co-opting ist ein zentrales Element der Evolutionstheorie und beginnend mit der Entdeckung von Pseudogenen wurde systematisch (auch) von Evolutionsbiologen Junk DNA erforscht. Anhand der Evolutionstheorie können sogar Voraussagen gemacht werden, welche Bereiche der DNA eine Funktion haben sollten (evolutionär konservierte Bereiche), auf diese Weise wurden ja viele Funktionen in der nicht-proteinkodierenden DNA erst entdeckt (z. B. regulatorische Bereiche wie Promotoren etc.) – damit hat die Evolutionstheorie maßgeblich zu unserem heutigen Verständnis des Aufbaus von Genen und anderen Elementen des Genoms beigetragen.
ID dagegen hat NULL dazu beigetragen und wie Dembski selbst durch diesen Punkt aufzeigt, könnte auch nichts dazu beitragen – denn die Aussage, die meiste DNA muss eine Funktion haben, ergibt sich aus angenommenen Eigenschaften eines Designers, nicht aus irgendwelchen messbaren Eigenschaften genetischen Materials.
(2) Many systems inside the cell represent nanotechnology at a scale and sophistication that dwarfs human engineering. Moreover, our ability to understand the structure and function of these systems depends directly on our facility with engineering principles (both in developing the instrumentation to study these systems and in analyzing what they do). Engineers have developed these principles by designing systems of their own, albeit much cruder than what we find inside the cell. Many of these cellular systems are literally machines: electro-mechanical machines, information-processing machines, signal-transduction machines, communication and transportation machines, etc. They are not just analogous to humanly built machines but, as mathematicians would say, isomorphic to them, that is, they capture all the essential features of machines. ID predicts that the cell would have such engineering features; by contrast, Darwinian theory has consistently underestimated the sophistication of the machinery inside the cell.Hier meine nicht ganz vollständige, aber sinngemäße Widergabe des Abschnitts:
Viele Systeme der Zelle stellen eine ausgefeilte Nanotechnologie dar, die alles von Menschen (Ingenieuren) gebautes alt aussehen lässt. Darüber hinaus ist auch unser Verständnis dieser Systeme direkt von der Anwendung von Maschinenbau-Prinzipien abhängig (sowohl bei der Entwicklung der Messgeräte als auch zum Verstehen ihrer Funktionsweise).
Viele der zellulären Systeme sind Maschinen im wortwörtlichen Sinn: elektromechanische, Informations-verarbeitende, Signal-übertragende Maschinen, Maschinen für Transport und Kommunikation, etc.. Sie sind nicht nur analog, sondern isomorph, d. h. sie haben alle wichtigen Eigenschaften von Maschinen.
ID sagt woraus, dass Zellen solche Maschinen beinhalten würden. Im Gegensatz dazu hat die Darwinsche Theorie die Ausgefeiltheit der zellulären Maschinerie durchgehend unterschätzt.
Bwahahaha! Weil wir zur Forschung Geräte verwenden, die von Menschen hergestellt wurden, gibt es den Designer! Preise den Herrn, Halleluja!
Das ist schon wirklich Deep Shit.
Der Rest: dasselbe alte Analogie-Argument. Manche zelluläre Systeme sehen aus wie Maschinen, Menschen bauen Maschinen, darum wurden auch die zellulären Systeme von Menschen gebaut – ääh, von einem Intelligenten Designer. Vergessen wir mal all die Eigenschaften zellulärer Systeme, die Maschinen definitiv nicht haben, wie z. B. die Tatsache, dass sie in sich selbst replizierenden Einheiten vorkommen...
Oder anders gesagt, ohne die Evolutionstheorie könnten wir uns nicht erklären, wie diese "Maschinen" entstanden sind – aber mit der Evolutionstheorie können wir das. Wenn ich natürlich von vornherein Evolution als "Ursache" ihrer Entstehung ausschließe, bleibt nur ein magisches "Poof" als "Erklärung".
Die "Voraussage" von ID geht wiederum auf angenommene Eigenschaften des Designers zurück (ein nicht-intelligenter Designer würde so eine superduper tolle Nanotechnologie wohl kaum hinbekommen, dazu verwendet er auch noch Prinzipien aus dem Maschinenbau...) und ist damit nicht zulässig.
Wie die "Darwinsche" Theorie die Ausgefeiltheit der zellulären Maschinerie durchgehend unterschätzt" hat, ist mir völlig unbekannt. *IDler* können sich vielleicht nicht *vorstellen*, dass durch "Darwinsche" Mechanismen komplexe zelluläre Systeme entstehen, daraus folgt aber nicht, dass die "Darwinsche" Theorie dies nicht zulässt. Mehr noch, die Entstehung von komplexen Systemen ist eine direkte Folge von Mechanismen, die die Evolutionstheorie beschreibt.
Bisher also nichts, was wir nicht schon gehört hätten - und ich kann jetzt schon verraten, dass auch der dritte Punkt weder neu noch überzeugend ist.
MfG,
JLT
* In der letzten Woche sind gleich mehrere Posts "verschwunden", die Geschichte zu dem anderen Post, das in WADs "Löscherklärung" erwähnt wird, gibt es hier ('DaveScot humiliates Denyse O'Leary') (englisch). [zurück]
** Derjenige, der die Frage stellte, war eine "Sockpuppet", jemand, der vorgab, ID-Befürworter zu sein, um auf dem Blog kommentieren zu können. Er wollte herausfinden, wie viel Blödsinn er behaupten konnte, ohne gebannt zu werden (UD ist dafür bekannt, alle zu bannen, die nicht mit ID übereinstimmen, egal wie intelligent und informiert die Einwände auch sein mögen, wohingegen man als ID-Befürworter so ziemlich Carte blanche hat). Die Geschichte dazu ist hier ('Vincent Edward St. Francis - Deep Cover Sockpuppet') dokumentiert (englisch), Bloggen at its best... [zurück]
6 Kommentare:
Ich bin voller Absicht schon lange nicht mehr bei uncommondescent vorbei gesurft, aber ein gelegentlicher Abstecher dorthin ist eigentlich ganz erheiternd - sei's auch nur, um zu sehen, dass weiter mit so präzisen Termini wie 'occasionally' oder 'most' argumentiert wird.
Und die stringente Logik überzeugt natürlich ebenfalls: Weil einige DNA-Sequenzen, die als JunkKandidaten galten, eine Funktion zu haben scheinen, ist die Idee von Junk-DNA natürlich gleich grundsätzlich abwegig. (Ganz so sicher, dass ihr Designer unfehlbar war, sind sie sich dann aber doch nicht, deshalb steht sicherheitshalber “most DNA should not be “junk DNA.”)
Hi Andreas,
auf die Dauer ist UD kaum zu ertragen, drum besuche ich den Blog selbst eher selten. Sehr viel lustiger zu verfolgen ist die Diskussion *über* UD auf dem AtBC (After the Bar Closes) Offical Uncommonly Dense Discussion Thread, schwer zu empfehlen. Da bekommt man die Leckerbissen ganz einfach präsentiert, ohne Gefahr zu laufen, durch konstantes UD lesen zu viele Gehirnzellen zu verlieren.
MfG,
JLT
Dr.Dr. Dembski bitte. So viel Zeit muss sein.
Dr.Dr. Dembski bitte. So viel Zeit muss sein.
Aber wir Akademiker unter uns, also der William und ich, wir müssen doch nicht so förmlich miteinander umgehen....
Willst Du damit etwa andeuten, dass Du Dich in einer Liga mit Dr.Dr. Dembski siehst?
@schlaufuchs:
Natürlich nicht.
Gab's da nicht so einen Ausspruch wie, wir sind nicht in der gleichen Liga, wir spielen noch nicht mal das gleiche Spiel?
Das trifft es...
JLT
Post a Comment