Wolf-Dieter schrieb mir freundlicherweise den folgenden Kommentar:
[...] Und ah, JLT...
Wenn man sieht, wie inflationär hier Titulierungen wie "Wahnvorstellung" etc. vergeben werden, hat man als Laie eine schöne Vorstellung davon, wie objektiv und fair es beim ehrenvollen Berufsstand der Naturforscher zugehen muss.
Erwartet man, wenn man Evolution voraussetzt, eigentlich auch so einen Gen-Cocktail wie beim Schnabeltier, dass ja nun leider kein Nachkomme eines Missing Links zwischen Säugetier und Vogel, etc. sein kann?
Lieber Wolf-Dieter,
Kuckst Du mal auf die Grafik [Klicken zum Vergrößern], die ich nur für Dich angefertigt habe, dann wirst Du, wenn das Deine geistigen Fähigkeiten nicht übersteigt, erkennen, dass Deine letzte Bemerkung totaler Unsinn ist. Nicht so viel E&S lesen, lieber mal ein gutes Lehrbuch zur Evolution.
Was mein "Wahnvorstellungen"-Tag angeht: Das verwende ich keineswegs inflationär, sondern nur für ganz schwere Fälle.
MfG,
JLT
10 Kommentare:
Wow, was fühle ich mich geschmeichelt...
Kennst Du zufällig den Spruch: Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten? Der letzte Satz war eine Frage. Aber okay. Wenn Du mir jetzt noch erklärst, warum eine "total unsinnige" Frage das Label "Wahnvorstellung" (Anzeichen einer psychischen Erkrankung) verdient, dann nehme ich sogar den Vorwurf eines erschreckenden Defizits von Fairness und Objektivität zurück.
Fehlt nur noch der Auftritt von Darwin U.
Hi Wolf-Dieter,
wenn es tatsächlich eine ernstgemeinte Frage war (vielleicht solltest Du dann nicht in der Frage schon voraussetzen, dass es Deiner Meinung nach keine Antwort geben kann), schreibe ich gerne eine ausführlichere Antwort dazu. Das wird allerdings heute nicht mehr klappen, ich muss gleich noch kurz arbeiten gehen und dann gehe ich EM schauen.
Was das Label Wahnvorstellung für dieses Post angeht: Das war natürlich als Provokation gedacht. Normalerweise vergebe ich das Label Wahnvorstellung, wenn jemand tatsächlich dem "Wahn" verfallen ist, dass er durch ein "Wissen", das er größtenteils aus Pressemitteilungen und von Kreationistenseiten erlangt hat, eine Theorie widerlegen kann, an der Tausende von Wissenschaftler über 150 Jahre lang geforscht haben und forschen. Damit will ich keine tatsächliche psychische Erkrankung implizieren.
HTH,
JLT
das lustige ist vor allem die tatsache, dass gene manipulierbar sind... ein baukastensystem also :D denn nach meiner vorstellung, wären sie fest "installiert" wenn für sie keine entwicklungs- und/oder änderungsmöglichkeit vorgesehen wäre. dem ist es aber nicht so... sie sind seit ewigen zeiten madular. was so viel heisst, dass ihre struktur ab und/oder aufbaubar ist... kurz gesagt... sie ist variabel. wo zu denn das ganze wenn sie informationsgehalte mit sich herumschleppt, die in augen der kreationisten oder änlich denkenden menschen, dinge hervorbringen die, nach ihrer meinung, so oder so fest vom gott installiert worden sind.
wenn ich etwas in meinem umfeld vorfinde was sich aus teilen zusammensetzt, dann würde ich nie auf die idee kommen, dass das ding, zb. haus, auto, computer, eine brücke, aus einem einzigen stück in einem kurzem augenblick entstand. und das ohne eine aussicht auf weitere änderungen. der beispiel ist zwar nicht das besste aber gibt die verhältnissmässigkeiten wieder , oder eben das prinzip welches dingen zu grunde liegt, die sich aus bestandteilen zusammensetzen.
ich frage mich gerade auch, ob kreationisten unter diesen umständen, der "materie" oder den biologischen systemen auch die entwicklungsfähigkeit für ihre zukunft absprechen wollen. denn sie können kaum bestreiten, dass sich die dinge weiter entwicklen... warum ist denen dann auch so wichtig, dass diese dinge sich in der vergangenheit nicht entwickelten, und das diese entwicklung zu jetzigen zustand geführt hat ??? fragen über fragen... also ich will jetzt keine vorwürfe hören... denn wie ich vorhin gelesen habe "es gibt keine dummen fragen, nur dumme antworten" :D
Kreationisten erkennen schon an das biologische Systeme sich entwickeln, diese "Entwicklung" beschränkt sich aber in ihrem Weltbild darauf das vorhandene Eigenschaften verloren werden (was z.B. bei Antibiotikaresistenz manchmal der Fall ist) oder angepasst werden (wie z.B. beim Birkenspanner). Kurzum: es gibt Entwicklung, diese kann aber keine qualitativ neuen Eigenschaften hervorbringen. Deshalb hört man so häufig dieses "Argument" das "Mutationen keine neue Information generieren können" (das es sie überhaupt gibt wird dann manchmal als "Erbe" des Sündenfalls verstanden ;-) ).
@andreas
ach so, verstehe.. sie glauben also, dass eines "tages" gott (hatte gott eigentlich seinen eigenen kalender bevor der irdische geschaffen wurde ?) den zauberstab geschwungen hat... und *blub*... war alles in einem bestimmten zustand auf ein mal da. man brauchte dann nur noch, so zu sagen, das knöpfchen zu drücken mit der aufschrift "simulation beginnen" ?.... faszinierend ;)
@ JLT:
Danke, Deine Grafik sagt mehr als 1000 Worte. Wie es scheint, muss Harald noch lernen, wie "Mosaikevolution" zustande kommt! :-)
@nihil jie:
Jep, nach den young-earth creationists hat er vor ~6000 Jahren die richtigen Zauberwörter gesprochen und damit einige "Grundtypen" erschaffen die sich dann durch Mikroevolution in die heute beobachtete Artenvielfalt ausdifferenziert haben, natürlich erst nach der Sintflut weil da ja alles Leben bis auf zwei von jeder Tierart ausgelöscht wurde.
Sie trauen evolutiven Prozessen also strenggenommen viel mehr zu als Evolutionsvertreter, immerhin gehen sie davon aus das ein Haufen Tiere die auf ein kleines Schiff passen sich innerhalb von 4000(!!!!) Jahren in die beobachtete Artenvielfalt ausdifferenzieren können (nicht zu vergessen die vielen vielen ausgestorbenen Tierarten). Quasi eine Form von Super-Evolution bei der täglich zig neue Spezies auftreten ;-).
Und das ist noch nicht einmal das absurdeste was diese Menschen glauben...
Sie glauben auch noch das Gott, nachdem er diese "Grundtypen" erschaffen hatte, erstmal ganz zufrieden mit seiner Arbeit war, dann aber 2000 Jahre später doch eingesehen hat das seine Schöpfung ziemlich daneben ist. Also tut er das was jedes allgütige Wesen in dieser Situation tun würde, er bringt alles und jeden um bis auf einen Kerl namens Noah, seine Familie und 2 von jeder Tierart - weil Noah der einzig gerechte unter den Menschen war (das hielt ihn allerdings nicht davon ab sich nach der Sintflut tierisch zu besaufen, nackt umzufallen und dann seinen Enkel zur Sklavenarbeit zu verdammen weil sein Sohn ihn dabei nackt gesehen hat (ich denk mir das nicht aus!!)).
Dann hat Gott eingesehen das die Idee mit der Sintflut eigentlich auch Mist war und versprochen sowas nie wieder zu tun. Nicht vergessen Gott ist allmächtig, allwissend und allgütig ;-).
Das ganze wäre echt lustig wenns nicht so viele Menschen geben würde die das tatsächlich glauben....
Wobei keiner der Sintflut-Anhänger mir erklären konnte wie das Problem des Inzests gelöst wurde. Gleiches gilt natürlich auch für Adam & Eva und den deren Nachfahren.
Wie versprochen habe ich eine etwas ausführlichere Erklärung geschrieben.
Post a Comment