Christoph Heilig hat auf Evolution & Schöpfung ein langes Post zum Analogie-Argument veröffentlicht. Es zu Lesen war tatsächlich erhellend für mich, da es mir wieder mal vor Augen geführt hat, warum IDler so auf ihren Designer fixiert sind.
Im Grunde ist es ganz einfach. Sie behaupten, "Information" (ohne jemals eine Definition anzugeben, was sie eigentlich damit meinen) könne nicht von selbst entstehen. Darum MUSS es natürlich einen Designer o. ä. geben, ist ja klar, wenn ich von vorneherein festlege, dass sie nicht natürlich entstehen kann, ist dieser Schluss unausweichlich.
Zum einen kann man die Behauptung, durch Mutationen könne es nur zu einer Degeneration genetischer Information kommen, durch ein kleines Gedankenexperiment widerlegen.
Nehmen wir ein Gen, das durch eine Mutation seine Funktion verliert. Degeneration! "Informationsverlust" würden IDler wohl dazu sagen. Wenn aber nun durch eine erneute Mutation der Urprungszustand wieder hergestellt würde "Informationsgewinn"!
Fraglos kann man dagegen sagen, dass damit keine *neue* "Information" geschaffen würde, weil sie ja schon mal vorhanden war, aber es widerlegt sehr schön, dass Mutationen nur zu einer Degeneration führen können.
Viel wichtiger ist aber, dass es sehr wohl Mechanismen gibt, die zur Entstehung neuer Gene mit Funktionen führen können, die vorher nicht vorhanden waren. Für einen kleinen Einstieg in die Literatur zu dem Thema. Oder hier, hier, hier und hier.
Im Anschluss kommt dan ein kleines Argumentum ad ignorantiam:
Und ein großes Argumentum ad ignorantiam:
Mal ganz abgesehen davon, was machen Forscher, die mit einem fehlenden Zwischenschritt konfrontiert sind? Richtig, sie suchen nach einem. Was würden IDler tun? Richtig. Designerdidit.
MfG,
JLT
Im Grunde ist es ganz einfach. Sie behaupten, "Information" (ohne jemals eine Definition anzugeben, was sie eigentlich damit meinen) könne nicht von selbst entstehen. Darum MUSS es natürlich einen Designer o. ä. geben, ist ja klar, wenn ich von vorneherein festlege, dass sie nicht natürlich entstehen kann, ist dieser Schluss unausweichlich.
1)Es ist sicherlich richtig, dass Lebewesen - im Gegensatz zu gewöhnlichen Artefakten - zur Reproduktion befähigt sind. Doch dies ist vorerst nur eine rein deskriptive Beschreibung eines Unterschieds. Soll das Argument der Analogie von molekularen zu technischen Maschinen geschwächt werden, dann muss dieser Unterschied erklären, wie Neukonstruktionen innerhalb dieses Unterschiedsbereiches machbar sein könnten. Dies ist jedoch nicht der Fall. Unser heutiges Wissen lässt sogar auf eine Degeneration genetischer Information schließen (vgl. SANFORD 2005).Natürlich wäre es kein Unterschied, ob man ein Mehrgenerationen- oder ein Eingenerationensystem anschaut, wenn es bei einem Mehrgenerationensystem keine Veränderungen geben könnte oder keine neuen Funktionen entstehen könnten. Das entspricht aber nicht den Tatsachen.
Zum einen kann man die Behauptung, durch Mutationen könne es nur zu einer Degeneration genetischer Information kommen, durch ein kleines Gedankenexperiment widerlegen.
Nehmen wir ein Gen, das durch eine Mutation seine Funktion verliert. Degeneration! "Informationsverlust" würden IDler wohl dazu sagen. Wenn aber nun durch eine erneute Mutation der Urprungszustand wieder hergestellt würde "Informationsgewinn"!
Fraglos kann man dagegen sagen, dass damit keine *neue* "Information" geschaffen würde, weil sie ja schon mal vorhanden war, aber es widerlegt sehr schön, dass Mutationen nur zu einer Degeneration führen können.
Viel wichtiger ist aber, dass es sehr wohl Mechanismen gibt, die zur Entstehung neuer Gene mit Funktionen führen können, die vorher nicht vorhanden waren. Für einen kleinen Einstieg in die Literatur zu dem Thema. Oder hier, hier, hier und hier.
Im Anschluss kommt dan ein kleines Argumentum ad ignorantiam:
2)Der Vorgang der Reproduktion wirkt selbst äußerst designt. Er ist derart anspruchsvoll, dass wir ihn bis heute nicht in die Technik integrieren konnten. Man beachte allein die spezifische Komplexität der Zellteilung (vgl. FRANCIS 2000).Menschen können es nicht nachbauen? Dann MUSS es designt sein.
Und ein großes Argumentum ad ignorantiam:
3)Manche biologischen Strukturen scheinen nach derzeitigem Wissensstand durchaus Ein-Generations-Systeme zu sein. Für sie kann nämlich über mehrere Aufbauschritte kein selektiver Ruheplatz ausgemacht werden. Ebenso, wie man zwar einen Fluss überqueren kann, indem man von Stein zu Stein springt, dann aber in die Situation kommt, ein großes Stück auf einmal springen zu müssen. Dass dabei nicht der ganze „Fluss“ in einem Zug überquert werden muss, schwächt das Argument nicht (vgl. BEHE 1996)Das ignoriert zunächst mal, dass für viele Systeme "selektive Ruheplätze" bekannt sind. Natürlich ist nicht alles bis ins letzte erforscht. Aber das ist doch nur ein "moving the goalpost". Um mal bei dem Bild mit dem Fluss zu bleiben: Erst wurde gesagt, der "Fluss hätte in einem Zug überquert werden müssen". Dann findet man "Trittsteine", also heißt es nicht mehr "der ganze Fluss", sondern ein großes Stück zwischendrin. Irgendwann sind wir dann wirklich so weit, dass nach der Turnschuhmarke des Springers gefragt wird...
Mal ganz abgesehen davon, was machen Forscher, die mit einem fehlenden Zwischenschritt konfrontiert sind? Richtig, sie suchen nach einem. Was würden IDler tun? Richtig. Designerdidit.
MfG,
JLT
1 Kommentare:
Nun kam ich auch endlich mal dazu, zu widersprechen:
http://evolution-schoepfung.blogspot.com/2007/06/erwiderung_19.html
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